3. Afrika. 29 nach sind sie Heiden. Sie bewohnen die Mitte und den 8 des Erdteils. Die Bewohner Nordafrikas sind heller gefärbte Nomadenvölker, schlanke, sehnige Gestalten, der Religion nach Mohammedaner. Über den ganzen Erdteil der- streut wohnen außerdem Europäer; denn Afrika ist zum größten Teil uuter die europäischen Kolonialmächte^ aufgeteilt. B. Die Teile. Eine Liuie vom innersten Winkel des Guinea-Busens nach der äußersten Spitze der Somäl-Halbinsel gezogen, zerlegt Afrika in ein nördliches Viereck und ein südliches Dreieck. 1. Das nordafrikanische Viereck. Über dem ganzen nördlichen Hochlande lagert fast unausgesetzt größte Hitze, die nur höchst selten durch erfrischende Regenfälle gemildert wird. Infolgedessen ift ber N erfüllt von der größten Wüste der Erde, der Sahara (Buntbild S. 28). Tiefer Sand, steinbedeckte Ebenen und kahle, zerklüftete Felsmassen wechseln miteinander ab. Die Zahl der Be- wohner ist naturgemäß gering und drängt sich in den wenigen fruchtbaren Flecken, den Oasen, zusammen. Die Früchte der Dattelpalme, das „Brot der Wüste", sind die Hauptnahrung der Wüstenbewohner. Das wichtigste Haus- tier der Bewohner ist das genügsame Kamel, das „Schiff der Wüste". Die Ränder der Sahara macht der Löwe unsicher. Im NW steigt die Wüste zu einer breiten Hochfläche auf, aus der sich das langgestreckte Atlasgebirge erhebt. Ein Teil dieses Hochlandes gehört der französischen Kolonie Algerien an. Im 3 geht die Sahara allmählich in einen breiten Streifen steppenartiger Landschaften über, den Sudan. Sein westlicher Teil wird vom Nigir durch- strömt, der in einem nach S offenen Bogen dem Guinea-Golf zueilt. Das westlich von der Nigirmündung gelegene Togo ist deutscher Besitz. Im mittleren Sudan liegt in fruchtbarer Niederung der von Negervölkern dicht umwohnte Tfäd-See. Zwischen den Ostsudän und den Indischen Ozean schiebt sich das schöne Gebirgsland von Habesch oder Abessinien. Der Ost- sudän fällt in Stufen nach N ab. Dieses Stufenland durchströmt in Wasser- fällen und Stromschnellen der Nil, der längste Strom des Erdteils. Er entsteht aus zwei Quellflüssen. Der Blaue Nil kommt aus Abessinien, während der Hauptquellfluß, der Weiße Nil, großen äquatorialen Seen entstammt. Infolge der gewaltigen sommerlichen Regengüsse Abessiniens schwillt der Nil zur heißesten Jahreszeit in seinem Unterlauf an und überschwemmt sein ganzes Tal. Beim Zurücktreten in seine Ufer läßt er einen fruchtbaren Schlamm zurück. Diesen alljährlich wiederkehrenden Überschwemmungen verdankt das 1 Wenn Teile eines Volkes in fremde Länder ziehen und sich hier Gebiete aneignen, meist um darin Handel und Ackerbau zu treiben, so nennt man ein solches Gebiet eine Kolonie, die alte Heimat heißt das M u t t e r l a n d. Ein Staat, der Kolonien besitzt, ist ein Kolonialstaat oder eine Kolonialmacht.