Vorwort zur ersten Auflage. Die Handelsgeographie muß es als ihre wesentlichste Aufgabe betrachten, den Güteraustausch jedes Ländergebietes nach Art, Menge und Wert zur Darstellung zu bringen. Sie stellt stets den ursäch¬ lichen Zusammenhang zwischen den natürlichen Verhältnissen einer Landschaft (Lage, Grenzen, Bodengestalt und -art, Gewässer und Klima) und dem Erwerbsleben ihrer Bewohner in den Vordergrund, gründet darauf den Ausgleich ihrer Erzeugnisse und rückt endlich die Wege, worauf sich der Handel vollzieht, und die Mittel, die ihm dienen, ins rechte Licht. Vorliegender Leitfaden, der aus einer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiete des handelsgeographischen Unterrichts hervor¬ gegangen ist, soll zunächst den Bedürfnissen der Real-, Gewerbe-, Handels-, Mittel- und Bürgerschulen Rechnung tragen. Dem¬ entsprechend betont er überall möglichst die praktische Seite des Unterrichts und streift, da die meisten dieser Schulgattungen der Handelsgeographie nur eine recht eng begrenzte Zeit zur Verfügung stellen können, nicht allein aus der physischen, politischen und mathematischen Geographie Deutschlands, sondern auch aus der eigentlichen Handelsgeographie fremder Staaten alles von sich ab, was nicht unmittelbar dem Verständnis unseres eigenen vaterländischen Handels dient. Gleichwohl ist aus pädagogisch-didaktischen Gründen immer auf strenge Befolgung der allgemein anerkannten Ritterschen Grundsätze gehalten worden, so daß stets zunächst die physische Grundlage ge¬ sichert wurde, worauf sich dann alle folgenden Belehrungen in ge¬ setzmäßiger Folge aufbauen. Der Inhalt des Buches gliedert sich in 6 Teile: I. Die deutschen Landschaftsgebiete. Da unser Handel dank der Gründung des deutschen Zollvereins vor den Grenzpfählen der Bundesstaaten nicht mehr Halt zu machen braucht, so schien es einzig zweckmäßig und richtig, nicht die politische, sondern die natürliche Einteilung des deutschen Zollgebietes der Bearbeitung zu Grunde zu legen: Deutschland in io größeren Landschaften zu be¬ trachten, die durch die verschiedene Streichrichtung unserer Gebirge