6. Kultur und Weltstellung. 281 Die asiatische Tierwelt zeichnet sich durch Mannigfaltigkeit der Arten und durch Größe der Tierformen aus. Die hervorragendsten Vertreter sind: Löwe, Tiger, Bär. Elefant, Nashorn, Kamel, Orangutan. Reich ist Asien besonders auch an vielen Nutztieren, und ebenso sind seine unermeß- lichen Waldgebiete die Wohnstätte zahlreicher Pelztiere. Zusammenfassung: Asiens Naturschätze. 2. Wie zeigt sichs nun, daß Asien trotz seiner Riesenstärke Wirt- schaftlich schwach iftV 2. Stück: Asiens Kultur unö Weltstellung. 1. Asiens Bodenkultur und Bodenausnutzung. Die Landeskultur ist in Asien ziemlich ungleichmäßig entwickelt. Weite Strecken Vorder-, Inner- und Nordasiens können der Bodenkultur überhaupt nicht dienstbar gemacht werden, da Regenarmut und Wärmemangel den Anbau von Ge- wüchsen unmöglich machen. Infolgedessen sind diese weiten Gebiete entweder öde Sand-, Stein- oder Eiswüste, oder Steppenland. Aber auch ein großer Teil des kulturfähigen Landes liegt bis heute noch unbenutzt da und wird von Steppen und Urwäldern bedeckt: ausgedehnte Gebiete, die einst wohl bebaut waren, sind heute verödet. Am ausgiebigsten wird die Bodenkultur in Ostasien betrieben. Dort hat sich China zum größten Ackerbauland der Erde entwickelt, und auch in Korea und Japan steht die Bodenkultur auf hoher Stufe. Indien aber nimmt mit seinem ausgedehnten Plantagenbau die erste Stelle ein und liefert Tee, Kaffee, Sago, Reis, Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr und Gewürze aller Art in großen Mengen, ebenso Jute, Hanf, Kampfer, Lack und Gummi. In Westasien hat der Bodenbau verhältnismäßig geringe Ausbreitung gefunden. Da hier nur ein Zehntel der Gesamtfläche kulturfähig ist, so beschränkt sich der Ackerbau auf die wasserreichen Küstenlandschaften und auf die Oaseu inmitten des regen- armen Gebietes. In diesen Kulturoasen und Küstenländern werden be- sonders betrieben: Dattelkultur, Weinbau, Ölbaumzucht, Getreide- bau. Die Wüsten- und Steppengebiete Jnnerasiens besitzen ebenfalls eine Reihe fruchtbarer Oasen, die den Ackerbau gestatten. Nordasien besitzt ein ausgedehntes Gebiet kulturfähigen Landes, das ungefähr neunmal so groß wie Deutschland ist. Doch ist bis jetzt nur ein kleiner Teil desselben dem Bodenbau dienstbar gemacht. Wie der Ackerbau, so ist auch die Viehzucht in Asien sehr ungleich- mäßig entwickelt. Eine völlig untergeordnete Stellung nimmt dieselbe in den reichen Monsunländern ein, dagegen bildet sie in den Steppen- und Gebirgsgegevden Hoch- und Westasiens die Haupterwerbsquelle der Be- wohner. In Kleinasien wird besonders die Schaf- und Ziegenzucht in großem Umfange betrieben, in den Steppengebieten Irans und Arabiens spielt die Kamelzucht eine große Rolle, in Arabien ist die Pferdezucht weit verbreitet, in den Hochländern Ostasiens züchtet man außer Schafen und Ziegen vor allem Trampeltiere, Pferde, Esel und Jaks. In den wärmeren Gegenden Ost-, Süd- und Westasiens wird besonders stark die Seidenraupenzucht betrieben.