Physische Erdkunde. 19 (Namen nach der Karte!) Die amerikanische Küste bildet die längste und ungegliedertste Felsenküste der Erde. Der s. Teil des Ozeans, Südsee*) genannt, ist unter allen Meeren am reichsten an kleinen ozeanischen Inseln, die aber trotz ihrer reichen Zahl nur einen sehr kleinen Raumteil des Ozeans einnehmen. Den Namen „stiller" Ozean verdient er in Anbetracht vieler und heftiger Wirbelstürme im Gebiet seiner warmen Strömungen nur teilweise. — Für den europäischen Weltverkehr hat dieser Ozean bei weitem nicht die Bedeutung, wie das atlantische Meer, das Mittelmeer und selbst der indische Ozean. Das südliche oder antarktische Eismeer lagert sich um den Südpol und ist die südpolare Fortsetzung der drei Ozeane. Weil es von den Kulturländern so weit abliegt und sehr unzugänglich ist, sind hier die Entdeckungen viel spärlicher als im N. Die Entfernung der großen Landmassen, die nur schmalen Landspitzen, welche die Fest- länder dem Südpole zuwenden, der Mangel großer Ströme, das rein ozeanische Klima, alles dieses erklärt die starke Vergletscherung, die gewaltigen, gleichsam unwandelbaren Eismassen und die nebelreiche Luft der „Antarktis". — Das Gebiet zeigt zwei größere Polarländer: Grahams- (grähäms) Land, im S. von Amerika, von mehreren Archipelen, (Südschottland und Südorkney-Jnseln) umlagert, und Süd-Viktorialand, im 3. von Australien, mit den beiden Vulkanen Erebus und Terror an der Grenze australer Kenntnis (78° 10', entdeckt von Roß 1840). Das organische Leben nimmt unter den südlichen Breiten schneller ab als im N. Die menschlichen Ansiedlungen reichen nicht über 55° s. Br. hinaus. 3. Das Land. A. Die Formen des Festlandes. 1. Wagerechte Gliederung. Dieselbe wird bestimmt durch das Ver- hältuis der Küstenlinien zu einander und die Zugehörigkeit von Inseln und Halbinseln. Man unterscheidet den Rumpf und die Glieder eines Fest- landes und drückt die Gliederung durch Zahlen im Verhältnis der Glieder zum Rumpf aus. Dieselben verhalten sich bei: Europa wie 1 : 2 Australien wie 1 : 36 Asien „1:3 Afrika „ 1 : 47 Amerika „ 1 :12 Europa weist also die reichste Gliederung auf. Im allgemeinen sind die Länder der s. Halbkugel arm an Insel- und Halbinselbildung. Reiche Gliederung macht einen Erdteil zugänglich, befördert Handel und Verkehr und begünstigt die Kultur entwickelung des b e- treffenden Landes. Die größten Halbinseln sind Arabien, Border- und Hinterindien. Halbinseln entstehen entweder durch Abgliederung infolge der zerstörenden Einwirkungen des Meeres auf die Küsten (Nordholland, Neuschottland) oder durch Angliederung an das Festland. (Krim, Skandinavien-Finnland.) Die größten Inseln sind, außer Grönland, Neu-Guinea (785000 qkrn), Borneo (736 000 qkrn) und Madagaskar (592 000 qkml Man unterscheidet festländische und ozeanische Inseln. Erstere begleiten in der Regel die benachbarte Küstenlinie des Festlandes in langgestreckten Reihen (friesische Inseln, australische Inseln des innern Ringes) und kennzeichnen sich durch ihre Bodengestaltung, Gesteinsbeschaffenheit u.s. w. als zugehörig zum benachbarten Festlande. —- Die ozeanischen Inseln sind ent- weder Restinseln eines versunkenen Festlandes, wie viele der polynesischen Inseln, oder vulkanische Inseln, welche durch die Wirkungen unterseeischer Vulkane entstanden sind. Vulkaninseln treten einzeln oder in Reihen auf, wie die Kurilen und die kleinen Antillen (antiljen). Zu den ozeanischen Inseln gehören die Korallen- tu] ein. Sie kommen nur in den tropischen und subtropischen Meeren vor und ver- ?er erfte Entdecker (Balboa, 1513) erblickte das Meer von der Landenge nach Süden liegend, daher auch der Name. 2*