des ewigen Schnees hineinragen, entlassen ihre Wasserschätze nach allen Himmels- richtungen. 1. Zu dem Gebiete des Nördlichen Eismeeres gehören Ob, Jenissei und Lena. Sie sind wahre Riesen st röme und größer als irgend ein Strom Europas. Sie haben einen nördlichen Lauf, sind aber deshalb nicht von großer Bedeutung, weil ihr Unterlauf durch unwirtliches, meist unbewohntes Gebiet geht und sie einen großen Teil des Jahres hindurch zugefroren sind. Den- noch sind sie sür ihre Anwohner durch ihren Reichtum an Fischen von großer Wichtigkeit. Der Ob kommt vom Altai und mündet in den O b is ch en Busen. Sein größter Nebenfluß ist der Jrtisch. Er strömt ihm von links zu, ist etwa 3 mal so groß als die Elbe und übertrifft den Ob sowohl an Stromlänge als auch an Breite. Der Jenissei ist 5 mal so lang als die Elbe, entspringt auf dem Sajanischen Gebirge und empfängt seine größten Nebenflüsse von rechts. Die Lena ist 4 mal so lang als die Elbe und entspringt im Daurischen Alpen- lande nicht weit vom Baikalsee. 2. Zu dem Gebiet des Großen Oceans gehören Amur, Gelber und Blauer Fluß und Mekong. Der Amur ergießt sich ins Ochotskische Meer und bildet auf eine weite Strecke die Grenze zwischen dem chinesischen und dem russischen Reiche. Er wird für den malerisch st en aller Flüsse ge- halten. Sein Wasser ist klar und seine Ufer gewähren den mannigfaltigsten Anblick und die größte Abwechselung; auch läßt die Luft, welche fast überall von den köstlichsten Wohlgerüchen erfüllt ist, jeden Reisenden ganz vergessen, daß er sich an der Grenze Sibiriens befindet. — Der Gelbe Flnsz oder HoaNgho mündet ins Gelbe Meer. Er ist wegen seiner Überschwemmungen sehr gefährlich und wird deshalb von den Anwohnern „der Kummer Chinas" genannt. Der Blaue Fluß oder Jaugtfekiang fließt durch die fruchtbarsten chinesischen Land- schasten und ergießt sich ins Chinesische Meer. Er ist 5 mal so lang als die Elbe und steht mit dem Gelben Fluß durch zahlreiche Kanäle, besonders durch den Kaiserkanal in Verbindung. Der Mekong entspringt auf dem Hochlande von Tibet, ist der läng st e FlußHinterindiens und macht durch seine regelmäßigen Überschwemmungen das Land sehr fruchtbar. Sein Delta ist ein ungeheures Reisfeld. 3. Zu dem Gebiete des Indischen Oceans gehören der Salnen (spr. Salwön), der Jrawadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der Schat el Arab. — Der Salnen hat seine Quellen in Tibet. Der Jrawadi ist in seinem Oberlaufe unbekannt. Sein Mündungsgebiet ist sehr ungesund, doch wird in demselben viel Reis gebaut. — Der Brahmaputra (d. h. Sohn des Brahma) entspringt aus der Nordseite des Himalaya, wendet sich dann nach 3. und mündet in den Busen von Bengalen. Der Ganges (d. h. Strom) ist der wichtigste Strom Vorderindiens und der „heilige Strom" der Hindus. Er entspringt ebenfalls auf dem Himalaya, über- flutet alljährlich das Tiefland, das er durchfließt und das er in ein Gebiet von bewundernswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt verwandelt, und mündet in der Nähe des Brahmaputra, mit dem sich seine Mündungsarme teilweise verschlingen. — Der Indus entspringt gleichfalls am Himalaya und strömt in südwestlicher Richtung dem Arabischen Meere zu. Von der linken Seite empfängt er 5 Nebenflusse; das zwischen ihnen liegende Gebiet heißt das Fünf- st r o m l a n d. — Der Schat el Arab (d. h. arabischer Strom) entsteht durch die Vereinigung von C'Uphrat (im W.) und Tigris (b. h. Pfeil), welche beide