— 46 — Im N. Australiens wechseln eine trockene und eine nasse Jahreszeit; im 8. und auf Tasmanien zeigen sich schon 4 Jahreszeiten, doch ist der Winter sehr mild und der wenige Schnee bleibt nicht liegen. Australien ist der Erdteil, in dem es am wenigsten schneit. — Obgleich fast alle Inseln Austra- liens in der heißen Zone liegen, wird die Hitze durch die Winde (Passatwinde) und die Nähe des Meeres sehr gemäßigt, so daß manche sich einer immerwähren- den Frühlingsluft erfreuen. V. Produkte. 3) Im 8. des Erdteils ist in Bezug auf das Mineralreich großer Reich- tum an Gold und Kupfer vorhanden. b) Die Pflanzenwelt Australiens zeigt eine große Einförmigkeit, da nur verhältnismäßig wenige Pflanzenarten vorkommen und die vor- handenen oft eine eigentümliche Gestalt haben. So giebt es in Australien z. B. Bäume, die im Herbst nicht ihr Laub abwerfen, sondern ihre Rinde, und die Kirschen mit den Kernen nach außen tragen; ein Gras scheint zu einem Baume geworden zu sein und bildet den Grasbaum. In den Wüsten- strichen sinden sich dornige und stachelige Pflanzen und lange spitze Gräser von solcher Härte, daß sie selbst das Leder des Schuhwerks durchbohren und gefähr- lich verwunden können. Große, zusammenhängende Wälder fehlen im Innern; die Bäume stehen meist weit auseinander, höchstens zu Gruppen beisammen, geben auch wegen der senkrechten Stellung der Blätter sehr wenig Schatten („schatten- lose Wälder"). Doch kommt in den Wäldern der höchste Baum der Erde vor, der bis 130 m hohe Gummibaum. Die Blumen Australiens werden an Schönheit von den Blumen keines anderen Landes übertroffen, sind auch reich an Honigsaft, doch fehlt ihnen der Wohlgeruch. Nahrungspflanzen für den Menschen fehlen fast ganz; Getreidearten, Zuckerrohr, Baumwolle, Obstbäume und Wein sind erst von den Europäern eingeführt worden, gedeihen aber im 80. vortrefflich. — Für die Bewohner vieler Inseln sind die Kokospalme, der Brot- sruchtbaum und die Banane sehr wichtig, weil die Früchte dieser Bäume ihre Hauptnahrung bilden. c) Eigentümlich und artenarm ist auch die Tierwelt Australiens. In manchen Gegenden ist nur eine (größere) Tierart vorherrschend. Kein großes Raubtier ist vorhanden; der einheimische halbwilde Hund Dingo bellt nicht, schwimmt nicht, wird aber den Schafherden gefährlich. Ebenso fehlen die Affen und Wiederkäuer; dagegen sind zahlreiche Beuteltiere vorhanden. Zu ihnen ge- hört das Känguruh, das größte einheimische Säugetier, ein wichtiges Jagdtier. Das seltsamste aller Säugetiere ist das Schnabeltier; es hat die Gestalt eines Maulwurfes, besitzt aber einen Entenschnabel und legt Eier. — Zahlreich sind die Vögel vertreten; auffällig sind der schwarze Schwan, der australische Strauß und der Leierschwanz. — Von Haustieren sind z. B. Schafe, Rinder, Pferde und Kamele eingeführt. VI. Bewohner. Australien ist etwa von 3 Mill. Menschen bewohnt, steht in der Dichtig- keit der Bevölkerung also weit hinter den übrigen Erdteilen zurück, da auf 10 ^ km erst 4 Bewohner kommen. „Die Bewohner sind teils Eingeborne,