38 Überschwemmungen. Bewässerungsanlagen im Altertum, die heute ver- fallen sind. x) — Im Sommer baut man Reis, Mais, Baumwolle, Indigo, Ingwer 2c., im Winter die europäischen Getreidearten. Da, wo die beiden Ellipsen zusammenstoßen, lag (am Euphrat) die Riesenstadt Babylon (heute noch Reste von dem Tempel des Bel), dann nach andern das alte Bagdad (Harun al Raschid) und das heutige * Bagdad, beide am Tigris, der bis hierher auch stromaufwärts gut zu befahren ist. Vor der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien war Meso- potamien als Durchgangsland für den Verkehr zwischen Indien und dem Abendland von der höchsten Bedeutuug. b. Syrien, zwischen Mesopotamien, Arabien und dem Mittel- meer, besteht in den innern Teilen fast nur aus Steppengebieten (Nomaden) und wüsten Flächen mit wenig Oasen; dagegen zeigt der Küstensaum, dessen Gebirge die Feuchtigkeit der W.-Winde zum Niederschlag bringen, fruchtbare Gefilde. Hier wohnten einst die Juden, denen der Weizen hundertfältige Frucht brachte, und weiter u. die Phönicier. Phönicien erhält seine Bedeutung durch den Libanon, der, einen zumeist unwirtlichen und öden Küstenstreifen freilassend, in mäßiger Höhe von N. nach S. zieht. — Den steilen O.-Abhang begleitet der Antilibauon mit dem Hermon (2860 m) und bildet so eine Mulde mit fettem und ackerreichem, aber gänzlich unbebautem Boden, in der der Orontes (= Lahn) nach N. fließt. Dieser Fluß durch- bricht vor der Müuduug die den Verkehr hemmenden Ausläufer des Autitaurns (s. o.) und öffnet so ein Thor nach Syrien: Antakieh (Antiochien) am Knie des Orontes, *Aleppo oder Haleb am weitern Verlauf der syrischen Straße. Libanon und Antilibanon sind jetzt fast völlig kahl (von den aus der h. Geschichte bekannten Cedernwaldnngen sind nur noch unbeden- tende Reste vorhanden). Die Terrassenlandschaften am W.-Abhang des Libanon sind indessen von großer Fruchtbarkeit und werden vor- trefflich bebaut: Dattelpalmen, Bananen, Sykomoren und höher hinauf Kornfelder, Südfrüchte, Weingärten. Die Hafenplätze Phöniciens waren im Altertum zahlreicher. (Handel der Phönicier. Tyrus uud Sidou.) Nachdem sie durch Hebung der Küste und Versandung (eine Meeresströmung lagert dort den Nil¬ *) Noch unter Chosroes I. (531—579 n. Chr) wurden 223 000 qkm bebaut, jetzt unter der türkischen Herrschaft 10 000 qkm.