— 128 — das Tiefland von Hindostan^), das von zwei Riesenströmen, dem Indus und dem (Sanges, und ihren zahlreichen Nebenflüssen bewässert wird. Wir überschreiten einen der Hauptströme, den Ganges, und steigen dann aus der Ebene 3. wieder empor, und zwar zu dem Plateau von Dekan. Dieses Plateau ist eine nach Osten zu geneigte Hochebene (Flußläufe I), beginnt im Westen mit dem Ghatsgebirge und fallt allmählich zu der Küstenebene ab, welche den Bengalischen Meerbusen einfaßt. 4. Aber noch einmal müssen wir bergab und bergauf, denn das Plateau von Dekan reicht nicht bis zur Südspitze. Wir steigen von ihm aus wieder zu einem tiefen Einschnitt hinab und aus diesem Ein- schnitt wieder hinauf zu dem Gebirge von Tranvancore, welches die Südspitze füllt. Von der Höhe dieses Gebirges aus schauen wir den Indischen Ozean. Wie groß ist die Entfernung, die wir zurück- gelegt haben? (Vom Himalajagebirge bis zur Südspitze 2500 km. So groß ist ungefähr die Entfernung zwischen Kristiania und Palermo!) Zur sachlichen Besprechung: Dort, wo sich jetzt das Tiefland von Hindostan ausbreitet, wogte einst das Meer und trennte den Fuß des Himalaja vom Hochlande von Dekan. Auf welche Weise mag der gewaltige Meeresarm trocken gelegt worden sein? (In ähnlicher Weise wie der Meeres- teil, der in alter Zeit Alpen und Apenninen schied. Die vom Himalaja herabstürzenden Gewässer führten riesige Massen von Ge- röll, Sand und Schlamm mit und füllten so im Laufe der Jahr- tausende den Meeresgrund aus.) 0. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung Vorderindiens ablesen? Die Karte lehrt, daß Vorderindien sehr gut bewässert ist. (Es zählt gegen 1000 schiffbare Flüsse und Flußarme, fügt der Lehrer hinzu.) Wir wollen die wichtigsten Ströme schärfer ins Auge fassen. Zu ihnen gehören: 1. Der Indus. Er entspringt an der Nordseite des Himalaja- gebirges und strömt zunächst in einem Längentale nach Nordwesten. Nach längerem Lauf (Miß!) durchbricht er das Gebirge und fließt dann in südwestlicher Richtung dem Arabischen Meere zu. An der Mündung bildet er ein Delta. Sein wichtigster Nebenfluß kommt von links. Es ist der Satledsch. Er hat sich, fügt der Lehrer hinzu, aus vier ge- waltigen Strömen gebildet und bewässert mit dem Indus zusammen das fruchtbare, von zahlreichen Kanälen durchschnittene Pandschab, d. i. Fünfstromland. — Von hoher Bedeutung ist auch der kleinere Fluß, der dem Indus auf dem Mittellaufe, kurz nach dem Durchbruche, zu- i) Hindostan — Land der Hindu, wie Turkestan — Land der Türk, Afghanistan — Land der Afghanen.