— 147 — des Juras ödem Rücken liegen. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene,l) wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose, Heidekraut und raschelnden Binsen, sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensbnrg und Passau sKornkammer Bayerns!^ und die herrlichen Landschaften am Rhein und Main, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Weiu, ja Tabak und Edelkastanien reifen.)2) IV. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? Die Karte zeigt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. A. Der wichtigste Fluß Rheiubayerns ist, wie schon der Name der Landschaft sagt, der Rheinstrom. B. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Altmühl, Naab und Regen zuströmen, und den Main be- wässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen. 1. Fassen wir die einzelnen Ströme näher ins Auge, so finden wir: a. Die Donau3) durchfließt zunächst Bayern in nordöstlicher Richtung und begleitet auf diesem Wege deu Jura. Bei der Stadt Regensburg ändert sie ihre Richtung und fließt nun südöstlich an den Ausläufern des Bayrischen Waldes dahin. Bei Passau veMßt sie Bayern und gleichzeitig das Deutsche Reich. — Auf ihrem Laufe durch Bayern nimmt sie sieben Neben- flüsse auf, vier auf der rechten und drei auf der linken Seite. Die von rechts kommenden Nebenflüsse Jller, Lech, Isar und Inn entstammen sämtlich dem Alpengebiete, und zwar durch- strömen Jller und Lech die Landschaft in nördlicher, Isar und Inn in nordöstlicher Richtung. Die Jller bildet ans ihrem Unterlaufe die Grenze zwischen Bayern imd Württemberg. Der Unterlauf des Inns scheidet Bayern von Österreich. Die von links kommenden Nebenflüsse Altmühl, Naab und Regen sind kleiner als die eben genannten. Sie münden nicht weit von einander, nämlich sämtlich in der Nähe von Regensbnrg. b. Der Main, der zweite Hauptfluß der Landschaft, durchfließt den nördlichen Teil Bayerns in westlicher Richtung. Aller- dings wird er von dieser Richtung öfters durch Gebirge ab- gedrängt. So bildet er erst ein kleines Dreieck (Bamberg!), dann ein großes Dreieck (Würzburg!), dann ein Viereck. 2. Die Seen Bayerns bilden eine Kette, die sich zwischen Bodensee und Königssee ausdehnt. Der größte See Bayerns ist der Chiemsee, 2. Bd. S. 207. 2) 2. Bd. S. 218 u. 237. 3, Donau hängt zusammen mit Don = Fluß. — Jller = die Eilende. 10'