14 Erster Teil: Landschaftsbilder. Der untere Westerwald ist in den meisten Gegenden ein schönes Land. Höhen und Talmulden wechseln miteinander ab, und den Wanderer erfreuen herrliche Waldungen und üppige Wiesen. Da der Boden meist fruchtbar und das Klima ziemlich günstig ist, kann neben der Viehzucht auch der Ackerbau lohnend betrieben werden. Der obere Westerwald liegt höher und hat ein rauhes Klima. Die früheren, ausgedehnten Wälder sind streckenweise fast ganz verschwunden. Mit seinen weiten Hochflächen erinnert das Land an die höher gelegenen Gebiete der Eifel. Um die Gewalt der Winde zu brechen, wurden Schutzhecken aus Fichten angelegt. Der Ackerbau liefert nur'geringe Ernten. Die Viehzucht ist dagegen ziemlich verbreitet. 6. Das Siebengebirge und die Insel Nonnenwerth, vom linken Rheinufer oberhalb Rolandseck gesehen. Keck erhebt der Drachenfels (325 m) unmittelbar am Rhein sein mit prächtiger Ruine gekröntes Haupt, eine aussichtsreiche und weithin sichtbare Landmarke. Der höchste der Berge ist der Llberg (464 m) rechts im Hintergründe. Gleich der Eifel ist der Westerwald ein vulkanisches Land. Viele Gegenden sind mit schönen Vulkanbergen geschmückt, namentlich die Gegend von Linz am Rhein und des Siebengebirges bei Königswinter. Bei Linz, Asbach und in der Gegend des Siebengebirges sind bedeutende Stein- brüche in Betrieb. Besonders Basalt wird gewonnen. Das Siebengebirge (Abb. 6) lernten wir schon auf der Rheinfahrt kennen (s. S. 9). Es liegt oberhalb Bonn auf der rechten Seite des Rheines und besteht aus vielen schönen Bergkuppeu. Unter diesen sind sieben am meisten bekannt. In der Gegend von Cöln sieht man sie in einer Reihe liegen; so erklärt