Ergänzung für die Oberstufe. 5 Geschiebemergel, den Unteren Sand, den Oberen Geschiebemergel und den Oberen Sand. Allen sind Felstrümmer, die Feldsteine (die größten sind die Markgrafensteine auf den Raueuschen Bergen und der Tauben- stein auf dem Taubenberge bei Zieleuzig; auf dem Höhenlande der Uckermark bilden sie ganze Bergzüge), eingelagert. Der Obere Sand wurde vou manchen Stellen durch Wind und Wasser weggetragen. Der Obere Geschiebemergel ist dann durch die Einwirkung der atmosphärischen Niederschläge zu braunem Lehmboden oder zu lehmhaltigem Sande geworden. Diese losen Massen weisen eine Dicke bis zu 200 m auf. Seit dem Verschwinden des Eises ans nnsrer Provinz sind Jahrtausende dahingegangen. Der Boden hat sich in dieser Zeit mannigfach verändert. So entstand an vielen Stellen, besonders in den Niederungen, aus Sand und ver- wesenden Tier- und Pflanzenresten die fruchtbare, schwarze Da mm erde oder der Humus. In manchen Seen siedelten sich wie noch heute Sumpf- und Wasserpflanzen in großer Menge an. Im Herbst sanken sie zu Boden. Ihr Moder bildete Schlammschicht auf Schlammschicht, bis der See so weit aus- gefüllt war, daß die Sumpf- oder Torfmoose gedeihen und ihn alljährlich mit einer neuen Decke überziehen konnten. So wurde endlich aus dem See ein Torfmoor, aus dem man heute den Torf gewiunt (besonders im Rhinluch bei Linüm). Die auf den Höhen in den Boden dringende Feuchtigkeit nahm häufig Kalk, zuweilen auch Eisenoxyd in sich auf. Sie sickerte nun den tiefer gelegenen Niederungen oder auch den Seen zu und schlug hier ihren Gehalt an Mineralien als Wiesenkalk und Raseneisenerz nieder. Das letztere ist früher in den zahlreichen „Hämmern" (Pleiskehammer) verarbeitet worden. 5. Entstehung der Bodengestalt. Die Erdkruste war von Anfang an nicht vollständig eben geblieben. Da die glühend-slüssige Masse unter ihr sich stetig abkühlte, bildeten sich Hohlräume zwischen beiden. Tie Kruste zerbarst daher weithin, und große Schollen sanken ab, während die benachbarten in ihrer früheren Lage verharrten oder sogar noch höher gepreßt wurden. So entstanden die Meeresbecken und die Festländer. Bei der weiteren Abkühlung und Zusammenschrumpfung des Erdinnern erlitten die Festländer einen starken seitlichen Druck. Sie legten sich daher an vielen Stellen in Falten; die Faltengebirge (Alpen) entstanden. Anderwärts bildeten sich neue Sprünge, die oft parallel verliefen. Sank nun eine Scholle zwischen zwei solchen Sprüngen ab, so entstand ein „Graben" (Ostafrika); blieb sie stehen, während die benachbarten Teile absanken, so entstand ein „Horst" (Harz). In nnsrer Provinz sind, wie man neuerdings annimmt, die drei großen Talzüge, die übrigen breiten Flußtäler, die bedeutenderen Seen, Seenreihen und Niederungen innerhalb der höher gelegenen Gebiete derartige „Gräben", die beiden Höhenzüge im Norden und im Süden, die Höhenländer der Niedernngs- mulde und die bedeutenderen Erhebungen auf ihnen dagegen „Horste". Sie haben sich wahrscheinlich erst nach der zweiten Eiszeit herausgebildet, währeud die Sprünge dazu schon in früherer Zeit entstanden waren. Auch die Fels-