12 Erster Teil. Die heimatliche Stadt. C. Unser Stadtteil. 1. Unsere Strafte1. Als besonders geeignetes Beobachtnngsfeld für die Einführung des Kindes in die vielseitige städtische Kultur bietet sich uns die Straße dar, in der das Kind wohnt. a) Die Häuf er der Straße und ihre Bewohner: die Kinder werden beauftragt zu beobachten, welche Läden ihre Straße aufweist. Welche Läden findet man am häufigsten? (vielleicht Grünwarenläden, Milch- geschäfte, Bäckerei; warum? An den Ecken liegen Zigarrengefchäfte und Restaurants; Grund?). b) Was ich auf unserer Straße zu den verschiedenen Tages- zeiten sehe. Wenn ich zur Schule gehe: die ersten Wagen rollen schon auf der Straße, ehe wir aufgestaudeu sind. Wer hat schon einmal ganz früh aus dem Fenster gefeheu? Welche Wagen sahst du da langsam und schwer- beladen vorüberfahren, vielleicht am Nachbarhause halten? (Wagen mit Fleisch vom Schlachthause, Milchwagen, Gemüsewagen von der Markthalle, Eiswagen, Gemüllwageu.) Warum müssen die ganz in der Frühe schon die Menschen im Schlaf stören? — Aber auch auf dem Bürgersteige hört man schon viele Schritte, bald schnell und leicht, bald langsam und schwer- fällig. (Pfeifende Bäckerjungen, Frauen mit klappernden Milchkannen, Zeitungsträgerinnen, die gauze Stöße frischgedruckter Blätter auf alten Kinderwagen vor sich hinschieben.) Auf dem Schulwege begegnen uns Brief- träger, Schulkinder, Geschäftsleute, Verkäufer und Verkäuferinnen usw. Alles ist eilig. (Grund?) Wenn ich aus der Schule komme: da sieht unsere Straße ganz anders aus! Geputzte Damen, viele Spaziergäuger, fröhliche Gesichter, alles schlendert, auch die Schulkinder. Im Souneufcheiu fahren viele Kinder- wagen. Erzähle, was du auf dem Fahrdamm siehst! Das Straßenbild bei Laterneulicht: Beleuchtuug der Straßen und der Läden (Gas, elektrisches Licht, Petroleum); Arbeiter und Kaufleute kommen nach Hause. Lebhafter Ein- und Verkauf. Viele Dienstmädchen mit Körben und Taschen und Hausfrauen mit Paketen kommen „aus der Stadt". Die Kinder sind meist verschwunden. 2. Beim Kaufmann (Krämer). Jedes Kind geht gern mit dem Mädchen einholen. Alle kennen die Ein- richtung des Ladens, so daß sich der Lehrer darans beschränken kann, die Erzäh- lungen zu ordnen, hier und da zu berichtigen, sodann zu erweitern und zu vertiefen. Erzähle, wie es im Laden aussieht. Ladentisch. Was vor und hinter dem Ladentisch zu sehen ist. Schaufenster. — Erzähle, was du alles beim 1 Ganslberg, Streifzüge durch die Welt der Großstadtkinder. 3. Aufl. Leipzig und Berlin 1909. — Scharrelmann, Ans meiner Werkstatt. Hamburg 1909. — Ders., Goldene Heimat. Hamburg 1908. — Ders., Im Rahmen des Alltags. Hamburg 1910.