— 159 — schern, macht es .den Eindruck, als ob sie miteinander plauderten und schwatzten und sich vielleicht von ihren Nestern, oder von ihren Kindern, oder vom guten oder schlechten Wetter erzählten. Die Echttmlfie ist eine Schwätzerin. Warum nenne ich sie so? — In einem Liede wird die Schwalbe auch eine Schwätzerin genannt. Wie heißt das Lied? — Laßt es uns singen! Frau Schwalbe ist 'ne Schwätzerin, Sie schwatzt den ganzen Tag usw. IX. Zugvogel. Was fressen die Schwalben? — Im Herbste, wenn der kalte Wind über die Stoppeln fegt, sterben die Mücken, Fliegen, Käferchen und andere Infekten oder verkriechen sich zum Winter- schlafe. Nun muß die Schwalbe Abschied von uns nehmen. Warum muß sie denn Abschied nehmen? — Wißt ihr, was sie zum Abschied sagt? — (Zum Fenster noch einmal blickt's Schwälbchen hinein:) „Ade, liebe Kinder, geschieden muß sein. Ich hatte mein Nest an dem Fenster gebaut; Ihr habt mit Freuden die Kleinen geschaut Und gern aus mein Zwitschern des Morgens gehört, Ihr habt mir nimmer den Frieden gestört. Drum möge auch euch in Freud' und Gefahren Der Himmel die liebenden Eltern bewahren! — Ade! Ade! (Löwenstein.) Die Schwalben ziehen aber nicht einzeln fort, eine nach der andern, sondern fliegen alle auf einmal fort. Was tun sie, ehe sie abreisen? Versammeln sich. Wo versammeln sie sich? Dach, Turm. Da sieht man oft viele hundert Schwalben beieinander sitzen. Sie sitzen aber nicht so ruhig und still wie ihr hier in der Schule. Wovon schwatzen sie? Von ihrer Reise. Bald erheben sie sich und fliegen ununterbrochen Tag und Nacht fort nach einem fremden Lande, fort nach Süden, nach dem warmen Lande Afrika. Wohin ziehen die Schwalben im Herbste? Sprecht: Die Schwalben ziehen im Herbste nach Afrika. Der Weg^dahin ist beschwerlich und gefährlich; er führt über viele Dörfer und Städte, über Berge, Täler, Flüsse uud über viele fremde Länder dahin. Zuletzt müssen sie noch über ein großes Meer fliegen. Da ist weit nnd breit kein Dach, kein Baum, kein Fleckchen trockene Erde, worauf sie ausruhen könnten; deshalb müssen gar viele von ihnen, die nicht lange genug fliegen können, jämmerlich im Wasser umkommen. Während es bei uns stürmt, friert und schneit, tummeln sich die Schwalben dort im warmen Sonnenschein um blühende Bäume, leben herrlich und in Freuden; denn sie haben Fliegen, Mücken uud audere Kerbtiere in Menge. Sie leben in Afrika aber nur als Gäste, bauen keine Nester daselbst und ziehen keine Jungen dort groß. Sobald der warme Frühlingssonnenschein die rauhe Winterlust bei uns vertrieben hat, merkt dieses auch die Schwalbe in der Fremde und kehrt wieder zu uns zurück. O, wie freuen wir uns, wenn wir die Schwalben wieder sehen! „Unsere Schwalben sind wieder da! Unsere Schwalben sind wieder da!" rufen wir einander zu. Wenn ein Kind die Schwalben wieder auf dem Dache fitzeu sieht, sagt es wohl: