— 401 — in unserer Klasse können wir auch exerzieren. Das wollen wir doch gleich einmal probieren. Wer soll der Hauptmann sein? — Suche dir fünf Soldaten aus! Herr Hauptmann, nun komman- dieren Sie! — Das habt ihr brav gemacht. Jetzt wollen wir einen anderen Hauptmann wählen. Suche dir tüchtige Soldaten aus! — Das geht ja ganz famos! Immer „in gleichem Schritt und Tritt". In der nächsten Stunde sollt ihr alle auf dem Hofe eier- zieren. III. Wie die Soldaten Krieg spielen. Der Soldat mutz aber nicht immer exerzieren. Was muß er tun, wenn der Feind ins Land Kommt? - Dann ist Krieg. Ihr habt auch schon oft Krieg gespielt. Wie macht ihr das? Wenn wir Krieg spielen, dann machen wir zwei Heere. Das eine Heer sind die Deutschen, und das andere Heer sind die Franzosen. Auf dem Spielplatze liegt ein großer Sand- Haufen. Das ist unsere Burg. Auf den Sandhaufen stellen sich die Franzosen. Die Deutschen stellen sich etwa 30 Schritte von dem Sandhaufen auf. Jetzt geht der Krieg los. Die Deutschen rennen auf den Sandhaufen zu und klettern hinauf. Dabei schreien sie immerzu: „Hurra! Hurra!" Wenn sie oben angekommen sind, packen sie die Franzosen und kugeln sie den Sandberg hinunter. Nun liegen die Franzosen unten und die Deutschen stehen oben. „Hurra! Wir haben den Krieg gewonnen!" rufen die Deutschen und schwenken ihre Mützen. Wenn die Soldaten in den Krieg ziehen, werden viele von den Kugeln des Feindes getroffen. Es gibt Verwundete und Tote. Was macht man mit ihnen? Die Toten werden begraben, und die Ver- wundeten werden vom Doktor verbunden. Ihr hattet bei eurem Kriege neulich auch einen Verwundeten. Wer war es doch? - Richtig, Franz W., einer von den Franzosen. Erzähle, wie das kam! Franz war mit einem Knie auf einen Stein gefallen und hatte sich ein Stückchen Haut abgeschabt. Da weinte er und hinkte nach Hause. Nun soll Franz erzählen, was seine Mutter zu der Wunde gesagt hat. Wie ich meiner Mutter die Wunde zeigte, sagte sie: ,',Aber Franz, was hast du denn mit dem Knie gemacht?" Da sagte ich: „Wir haben Krieg gespielt, und da war ich ein Franzose mit, und wir Franzosen haben verspielt. Da sagte meine Mutter: „Ja, lieber Franz, wenn ihr Krieg gespielt habt, mutzt du dir auch gefallen lassen, datz du eine Wunde bekommst. Wärest du tapferer gewesen, so hätte dich der Feind nicht den Verg hinuntergepurzelt. Du mutzt also ein andermal tapferer kämpfen." Was hat die Mutter nun mit deiner Wunde gemacht? — Zugaben: 1. Reim. In die Schule gehn die Buben, Die Soldaten ziehn ins Feld; ^org' ein jeder, daß er werde Seinerzeit ein roackrer Held! (Güll.) Zimmermann, Anschauungsunterricht. 26