— 8 — Schon Kopernikus hat überzeugend dargethan, daß die an- gedeuteten Veränderlichkeiten durch eine eigentümliche Stellung der Erdachse zur Ebene der Erdbahn hervorgerufen werden, Die Achse ist nämlich zur Erdbahnebene beständig unter einem Winkel von 661/2 0 geneigt. Dabei bleibt sie sich während der ganzen Re- Volution parallel. Diese Umstände erzeugen den Wechsel der Jahres- zeiten und die Verschiedenheit der Tagesläuge1. Da Erdgürtel von verschiedener geographischer Breite (wegen ungleichen Einfalls der Sonnenstrahlen u. s. w.) in ungleicher Weise von der Sonne erleuchtet und erwärmt werden, so war die Ein- Hier ist ein Wechsel der Jahreszeiten weniger merklich als in den übrigen Gebieten der Erde; deun zwischen den Wendekreisen oder „Tropen" siud die Tageslängen nur wenig verschieden und sieht man die Mittagssonne nur weuig vom senkrechten Stande am Himmel abweichen. Für die Gegenden des Äquators beträgt die größte Ab- weichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur „Unter den Tropen" herrscht ein ewiger Sommer, dessen Hitze jedoch durch gewaltige Regengüsse periodisch gemildert wird. Die von den beiden Polarkreisen eingeschlossenen Gebiete em- psangen die Sonnenstrahlen schiefer als andere Teile der Erdober- ' Näheres hierüber siehe „Weltkunde" von A. Jakob S. 42 f. teiluug der Oberfläche unseres Planeten in klimatische Zonen von selbst gegeben (Bild 3). Bild 3. Karte der klimatischen Zonen. Der Erdgürtel, welcher sich zwischen den beiden Wendekreisen erstreckt, empfängt die Sonnen- strahlen am wenigsten schief, bezw. senkrecht. Nach physikalischen Ge- setzen wird ihm daher die größte Wärmemenge zu teil, und man nennt ihn mit Recht Gürtel des heißen Klimas oder „heiße Zone".