124 Der Handel des Freistaates bringt Kakao, Kaffee, Tonkabohnen, Indigo, Baumwolle, Kautschnk, Balsam, Färb- und Nutzhölzer, Strohhüte, Häute zur Ausfuhr.*) Eisenbahnen in der Länge von 1020 km führen von Puerto Cabello uach Valencia nnd von La Gnayra nach Caracas. Die Hauptstadt ist mit Valencia dnrch eine kunstvolle, mit deutschem Geld erbaute Eisenbahn seit 1894 verbunden. Es sind 13 Staaten, 1 Bu u d es di strikt uud mehrere uur schwach bevölkerte Territorien vorhanden. Die Namen der Staaten sind: Aragua, Berrnudez, Bolivar, Carabobo, Falcon, Gnarico, Lara, Merida, Miranda, Tachira, Trnjillo, Zamora und Zulia. Caracas (1891: 57, mit Umgebung 72), unweit der Küste, von Kakao- nnd Kaffeepflanzungen umgeben. Hafenstadt ist La Gnayra (lagw-iira, 14>, am Karaibifchen Meere mit Kakao- uud Kaffeeausfuhr. Puerto Cabello (kawsljo, 10), am Meere, mit Hafen, Schiffahrt nnd Handel. Valencia (39), am Tacarigna- See, Plantagenbau und lebhafter Handel mit dem Hafen Puerto Cabello (10). Maracäibu (34), am Ausflüsse des gleichn. Süß- wasser-Sees ins Karaibische Meer, mit Hafen, Schiffswerft nnd lebhafter Ausfuhr. B a r q u i f i m en t o (31), Tocnso (15) und Matnrin (14). Variuas (wari'nas, 12), mit berühmtem Tabak¬ bau; desgleichen C u m a u a (12) am Karaibifchen Ateere, init Hafen und bedeutender Tabak- und Kakaoausfuhr. Ci u d a d - Bolivar «ßiuda-boli'war, 12), Haupthandelshafen, in der Provinz Gnayana, am Orinoko, mit starker Ausfuhr von Produkten, Fleisch und Häuten. 7. Guayana. Das Tiefland, an der Küste im NO. von Südamerika, vom Kap Orange bis zum Delta des Orinoko, ein meist von Negern bewohntes Kolonialland, die vori der angesiedelten geringen weißen Bevölkerung vor dein Sklavenverbot eingeführt wurden. Das vom Effequibo, Demararh, Surinam u. a. Flüsse» durch- strömte Land ist an den Flußufern und in den Küstenstrichen nnge- mein fruchtbar und erzeugt, meist durch Plautagenwirtfchaft mit Negern nur zum geringen Teile gut angebaut, die Produkte Brafi- liens. Die zwischen Küste und Gebirge sich ausdehnenden Urwälder enthalten treffliches Schiffbauholz, Farbhölzer und Gummi. Vou den Europäern schon Ende des 14. Jahrh. entdeckt, wurde das Land erst um die Mitte des 17. Jahrh. vou der holländisch- westindischen Kompagnie, von Westindien aus au den oben genannten Flüssen kolonisiert. Bald fanden sich auch die Frau- zoseu ein und erweiterten ihren Besitz von der Insel Eayenne aus über einen Teil des Festlandes. Im Frieden 1815 mußten *) Der Wert der Ausfuhr war für 1903 nicht näher festzustellen. Die Ein- fuhr betrug 1903 32 Mill. M.