— 224 — und Menschen an, um sie zu umarmen und tot zu drücken oder mit der Tatze zu Boden zu schlagen. In den Herden richtet dieses Raubtier oft großen Schaden an. Er nährt sich also von Fleisch, nascht aber auch gern den Honig der wilden Bienen und wildes Obst. Im Winter schläft er in einer Höhle. Bärenführer fangen junge Bären, ziehen sie auf, zähmen sie mit Maulkorb und Gebiß und richten sie zu Tanzbären ab. Wer hat solche gesehen? »1. Der Wolf lebte früher sehr häufig in unseren Wäldern und kommt deshalb in unseren Märchen vor; jetzt ist das gefräßige Raubtier vertilgt. Es ist ein großer wilder Hund mit scharfem Gebiß, spitzer Schnauze und herabhängendem Schwänze. Dem Schäferhunde sieht er am meisten ähnlich. Der Wolf überfällt Herdenvieh und Wild. Im Winter scharen sich die hungrigen Wölfe zusammen; sie bilden dann Rudel und greifen auch Menschen an. Wer hat noch andere Tiere in der Tier- bnde gesehen? Wer weiß etwas von ihnen zu erzählen? NB. Auf den Einwand, daß fremde Tiere nicht in den Rahmen einer deutschen Heimatkunde gehören, bemerken wir im voraus: 1. daß die angeführten Tiere sehr früh durch Abbildungen und allerlei Erzählungen in den Gedankenkreis des Kindes eintreten, 2. daß in großen Städten durch Tiergärten, in kleinen durch wandernde Tierbuden hinreichende Gelegenheit zur Anschauung geboten wird. Nur das Be- denken, daß der Lehrstoff sich allzusehr anhäufen möchte, hat uns abgehalten, auch das Kamel, das gleichfalls auf dieser Stufe durch die biblische Geschichte in der Phantasie des Kindes eine Rolle zu spielen beginnt, mit in den Kreis dieser Be- sprechung zu ziehen. Gute Abbildungen bez. Modelle aus Papiermache haben im Notfalle als Mittel zur Veranschaulichung zu dienen. 1. Der vorwitzige Affe. Grimm. W. II. 154, W. 222. 2. Der Affe und die Uhr. Lichtwer. W. II. 155, W. 223. 3. Androklus und der Löwe. Weber. W. II. 156. 4. Der alte Löwe. Lessing. W. II. 158, W. 224. 3. Der Löwe und der Fuchs. Gleim. W. I. 159. 6. Walther von Thurn. Stern. W. II. 160. 7. Die Bärenhaut. Curtman. W. II. 161, W. 226. 8. Der Zaunkönig und der Bär. Grimm. W. II. 162, W. 227. 9. Der Wolf und das Geigerlein. Schubert. W. II. 163, W. 228. 1t). Der Wolf und die Wiege. Laßberg. W. II. 164. 17. Auf der Jagd. 42. Jagd und Fischfang. Im Herbste, wenn das Feld leer geworden und das Wild nicht mehr für die Jungen zu sorgen hat, beginnt die Jagd. In alter Zeit konnte jeder jagen, wo und wann er wollte. Jetzt darf nur derjenige jagen, welcher dazu ein Recht hat. Der Förster ist zugleich ein Jäger; er erlegt das Wild für den Herrn des Waldes. Wer einen großen Wald und eine große Feldflur besitzt, darf auch jagen; wer die Flur besitzt, dem gehört auch das Wild darauf. Andere Leute müssen sich das Recht, auf einer