190 Das dritte Schuljahr. die Bäume des Waldes zu fällen und die dicken Wurzeln aus dem Erd- boden zu entfernen. So war ein Teil des Waldes ausgerodet worden. Was mußte aber noch mit dem harten Boden geschehen, bevor sie säen und pflanzen konnten? Welche Geräte brauchten sie, um das Erdreich zu lockern? Sie verfertigten sich einfache Pflüge und bearbeiteten nun mit diesen rohen Werkzeugen, anfangs ohne Hilfe der Tiere, das Land. Welche Früchte werden sie wohl angebaut haben? Hafer, Buchweizen, Gerste. Wie wird ein so bearbeitetes Stück Land genannt? Acker. Was mußten sie bauen, um die eingeernteten Feldfrüchte unterzubringen? Scheunen. Wiederholt: Welches war in alter Zeit die erste Beschäftigung der Menschen? Jagd und Fischsang. Womit beschäftigten sie sich später? Ackerbau. Um sich aber die mühevollen Arbeiten des Ackerbaues zu erleichtern, zogen sie junge Tiere, Pferde, Rinder, groß. Welche Dienste mußten diese Tiere nun verrichten? Was mußten die Menschen zum Aufenthalt dieser Tiere bauen? Seht, so entstanden die Bauernhöfe und in deren Nähe, wo früher dichter Urwald stand, fruchtbare Roggen- und Gerstenfelder. — Was trieben die Bewohner nun neben Jagd, Fischfang und Ackerbau? Viehzucht. Hat der Acker mehrere Jahre hintereinander reichlich Früchte getragen, so ist er ermüdet, erschöpft. Man läßt ihn nun ein Jahr unbebaut liegen, damit er sich erholen und neue Nährstoffe für die Feldfrüchte sammeln kann. Ein solcher Acker wird Brache genannt. Welche Pflanzen wachsen auf brach liegendem Acker? Welche Tiere werden deshalb auf das Brachfeld getrieben? Warum? Als was dient das Brachfeld? Weide. Wodurch sucht man dem Boden die fehlenden Nährstoffe zuzuführen? Welche Düngerarten ver- wendet der Landmann dazu? Stalldünger, Guano, Kalk, Knochenmehl ic. Welche Früchte werden auf dem Felde angebaut? Nenne Getreidearten! Futterkräuter! Gewebepflanzen! Ölfrüchte! Gemüse! Jede Pflanzenart zieht zu ihrer Nahrung die ihr zusagenden Nährstoffe aus dem Boden. Wollte nun der Landmann in jedem Jahre auf einem Acker immer wieder dieselbe Frucht anbauen, so würde diese Pflanze zuletzt keine Nahrung finden, also auch nicht wachsen und gedeihen. Derselbe Acker enthält aber noch Nährstoffe für andere Pflanzen. Wozu veranlaßt dieser Umstand den Landmann? Er wechselt mit den Früchten. — Fruchtwechsel. — Der Landmann wird auf einem Acker, den er z. B. in diesem Jahre mit Kartoffeln bepflanzt hat, im nächsten Jahre Hafer, in dem darauf folgenden Jahre Klee, dann Roggen u. s. f. säen. Durch diese gut gewählte Aufeinanderfolge verschiedener Pflanzen (Fruchtsolge) erzielt er eine größere Ergibigkeit des Bodens, indem alle Nahrungsstoffe desselben nacheinander nutzbar gemacht werden. In der neusten Zeit sind die Ackergeräte immer mehr vervollkommnet worden. Man hat allerlei zweckmäßige Maschinen erfunden, mit deren Hilfe die Arbeiten des Landmanns bedeutend erleichtert werden: Säemaschinen, Mähemaschinen, Dreschmaschinen u. dergl.