260 Das dritte Schuljahr. einer Schale zur anderen mitten durch das Muscheltier. Diese sind mit beiden Schalen verwachsen, und durch dieselben kann das Tier sein Haus fest verschließen. Nimmt es sich keine Mühe, die Schalen zusammen zu halten, so klaffen sie von selbst auseinander, denn das auswendig am Schlosse liegende dehnbare Band zieht die Schalen auseinander, wenn sie vom Tiere nicht zugedrückt werden. Die Schalen klaffen deshalb auf, wenn das Muscheltier gestorben ist. Im Innern einer jeden Schale findet man zwei tiefe, rauhe Eindrücke, wo diese Fleischbündel (Schließmuskeln) befestigt waren. II. An dem weichen, gallertartigen Körper des Tieres sind die einzelnen Teile schwer zu unterscheiden. Vergeblich sucht man nach einem Kopfe. Die Teichmuschel ist ein kopfloses Weichtier. Unter dem Maule befindet sich ein Fleischlappen, den man den Fuß der Muschel nennt. Er kann zwischen den geöffneten Schalen herausgestreckt werden und dient zum Anstemmen an den Boden, also zu einer Art Fortbewegung, die aber sehr langsam und unbeholfen ist. In einer halben Stunde kommt die Muschel etwa so weit, als ihre Körperlänge beträgt. Eine Furche im Schlamm be- zeichnet den Weg, den das Tier genommen hat. Unter der Schale liegt der zweiklappige, weiche Mantel, der an seinem unteren freien Rande die Schale absondert. Unter dem Mantel liegen im hinteren Teile auf jeder Seite ein Paar Kiemen, rechts und links vom Munde je ein Paar Mundlappen. Am hinteren, spitzen Ende der Muschel liegen zwei Öffnungen. Zu der unteren Öffnung strömt das Wasser und mit ihm die Nahrung des Tieres ein. Diese besteht aus vermoderten Pflanzen und winzig kleinen Tierchen des Schlammes. Das Wasser fließt an den Kiemen vorbei, und diese ziehen die Lebensluft aus demselben heraus. Dann fächeln die Mund- läppen das Wasser in den Mund und von da kommt es in den Magen. Hier werden die festen Stoffe verdaut, und das Wasser verläßt durch die obere Öffnung, die mit dem Darme in Verbindung steht, den Körper. „Tier und Schale kann man vergleichen mit einem eingebundenen Buche. Die beiden harten, hornartigen Muschelschalen stellen den Buchdeckel dar. Die zwei ersten Blätter von beiden Seiten werden durch den Mantel ge- bildet, die beiden folgenden durch die Kiemenblätter und die Mundlappen und das Innere des Buches durch den Körper und den Fuß des Tieres." Alle diese Teile sind oben verwachsen. 72. Wückötick auf die bekannte Tier- und Pflanzenwelt der Heimat. Nenne Säugetiere, Vögel, Kriechtiere, Amphibien, Fische, Insekten, Spinnen, Krustentiere, Würmer, Weichtiere! Säugetiere: Einhufer, Wiederkäuer, Nagetiere, Raubtiere, Insektenfresser.