§ 15. Einteilung. — § 16. Die einzelnen Bezirke und Kreise. 47 C. Der Bezirk Lothringen enthält 1) den Stadtkreis Metz; 2) den Landkreis Metz; 3) den Kreis Bolchen; 4) den Kreis Chäteau Salins; 5) den Kreis Diedeuhofen-Ost; 6) den Kreis Diedenhofen- West; 7) den Kreis Forbach; 8) den Kreis Saarburg; 9) den Kreis Saargemünd. § 16. |>te einzelnen Wezirke nnd Kreise. A. Unter-Elsaß. Der Bezirk Unter-Elsaß, welcher das frühere Departement Niederrhein und die Kantone Schirmeck und Saales vom Departement Vogesen umfaßt, hat einen Flächeninhalt von 4786 qkm mit 686 700 Einwohnern. Es wohnen also durch- schnittlich 143 Menschen auf einem qkm. Der Bezirk enthält 561 Gemeinden und zerfällt in 8 Kreise. 1. Der Stadtkreis Straßburg, die Stadtgemeinde Straßburg umfassend, ent- hält 78 qkm. Straßburg, mit den Vororten 167 700 Einw., einschl. 15400 Mann Be- satzung, Hauptstadt von Elfaß-Lothringen, liegt an der Jll, 4 km vom Rhein entfernt. Am jenseitigen Ufer des letzteren Stromes, Straßburg gegenüber, liegt das badische Städtchen Kehl, nach welchem die Bahn und die Fahrstraße über je eine eiserne Gitterbrücke sühreu. Mit dem Rhein steht Straßburg durch den Jll- Rheinkanal in Verbindung. Nahe südlich vereinigt sich mit der Jll der Rhein- Rhonekanal, unmittelbar nördlich der Rhein-Marnekanal. Straßburg war schon als Argentoratum zur Römerzeit wichtig, da es den Hanptwaffenplatz gegen die oft unruhigen Bewohner des oberrheinischen Genua- niens bildete. Im 3. und 4. Jahrhundert wiederholt verwüstet, gelangte am Ende des 5. Jahrhunderts unter der Herrfchaft der Franken die Stadt zu neuer Macht und Größe; ihr Name änderte sich fortan in Stratebnrg, Straßburg. Bald auch wurde dieselbe Sitz eines Bistums, das zu den wichtigsten des Reiches empor- blühte. Der Handel erreichte große Ausdehnung, als Karl der Große ihre Kaus- leute mit besonderen Freiheiten begünstigte. — Während der unruhigen Zeiten des 8. und 9. Jahrhunderts erhielt Straßburg mehrmals neue Herren, bis es 916 dem Herzogtum Schwaben und damit endgültig dem deutschen Reiche ein- verleibt wurde. Weltlicher Herr der Stadt war der Bischof; aber mit dem zunehmenden Wohl- stände wuchs auch das Streben der Bürger nach Unabhängigkeit, die erst nach langen und blutigen Fehden mit ihren Bischöfen erkämpft wurde. Freie deutsche Reichsstadt seit dem 11. Jahrhundert, erlangte dieselbe bald solche Bedeutung, daß ihr Banner bei Reichszügen unmittelbar hinter dem Reichsadler getragen wurde. Im Jahre 1348 und 1349 wurde die Stadt von der furchtbarsten Pest, deren die Geschichte gedenkt, dem schwarzen Tode, heimgesucht, dem Taufende zum Opfer fielen. In diese Zeit fällt auch die Judenverfolgung; mehr als 2000 dieser Unglücklichen wurden auf ihrem Friedhofe dem Flammentode überliefert. Im Jahre 1482 kam eine neue Ratsordnung, deren Grundlage die Zünfte bil- deten, zur Einführung und hat sich dieselbe bis zur Revolutionszeit erhalten. —