— 19 — freigesprochen. Aber nach seinem Tode kam die Wahrheit ans Licht. Sein Leichnam verweste nicht, und sein Geist spukt noch heute an dem Orte, wo einst der Schäfer erschlagen worden ist. Gransee, eine alte wendische Niederlassung, erhielt 1262 Stadtrechte. Sie war die festeste Stadt des Ruppiuer Landes und eine der festesten Städte der ganzen Mark. Von ihrer ehemaligen Stärke zeugen noch heute die mächtigen Mauern und Türme, die der Zerstörung durch die Waffen der Feinde und durch die Zeit bis in die Gegenwart hinein getrotzt haben. Auf dem Luisenplatze war die Leiche der un- vergeßlichen Königin Luise in der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1810 aufgebahrt; es erhebt sich jetzt dort das Luisendenkmal. Die Bewohner treiben Acker-, Obst- und Gartenbau (Spargel, Erd- und Himbeeren). Neustadt a. D. besitzt ein Königliches Pferdegestüt. Auch große Rindviehmärkte werden abgehalten, die von der Landwirtschaftskammer eingerichtet worden sind. Wusterhausen a. D. ist eine Ackerbaustadt. 2. Das L)öhenland der Uckermark Name. Die Landschaft hat ihren Namen von den Ukrern, die sie srüher bewohnten. Bodengestaltung. Das Höhenland wird von sanften Hügel- ketten und lieblichen Tälern mit Laubwaldungen, Wiesen- gründen, Bächen und Seen erfüllt. Der östliche und niedere Rand fällt zur Oderniederung steil ab, wodurch einzelne Orte, wie Oderberg und Liepe, ein gebirgiges Aussehen erhalten. Entwässert wird die Landschaft durch die Ucker, die ein Ab- flnß zahlreicher Seen ist. Die Lychener und Templiner Seen seuden ihre Gewässer zur Havel. Der Grimnitz-, der Werbellin- und der Paarsteiner See im Südosten stehen mit dem Finowkanal in Verbindung. Die Gegend um die drei letzten Seen ist sagenreicher und historischer Boden. Der schönste ist der Werbellin-See, an den die Schorfheide, der bedeutendste kaiserliche Jagdgrnnd in der Mark, grenzt. Die Schorfheide umfaßt nahezu 14000 Morgen Wald- gebiet zwischen Joachimsthal, Zehdenick und dem Werbellinsee 2*