c. Lehrgang, 141 c) Lehrgang. Die vorstehenden Stoffe bilden in ihrer Anseinanderfolge gleichzeitig einen Lehrgang für den Unterricht in der Himmelskunde in der einfachen Volksschule. Eine wohlgeordnete Aufeinanderfolge der ausgewählten Stoffe, sowie ihre Verteilung auf Mittel- und Oberstufe ist für den guten Erfolg des ganzen Unterrichts von hoher Bedeutung. Wie aus vorstehender Zusammenstellung ersichtlich ist, sind die Stoffe in einen Vorkursus und einen Hauptkursus gruppiert, von denen der Vorkursus hauptsächlich der Mittelstufe, der Hauptkursus der Oberstufe zuzuweisen wäre. Diese Einteilung gilt auch für die beiden Stufen der mehrklafsigen Schule. Soll der Schüler zu klarer Einsicht der Grundlehren aus der mathe- matischen Geographie gelangen, so kann dies nur aus Grund vielfacher und vielseitiger Beobachtungen des heimatlichen Himmels und der heimatlichen Erde geschehen. Erst wenn ein reichhaltiges Beobachtungsmaterial durchge- arbeitet ist, wenn sinnliche Wahrnehmungen und Anschauungen das Interesse des Schülers für weitergehende Belehrungen aus dem Gebiete der Himmels- künde entwickelt haben, wenn seine Geisteskräfte soweit gereift sind, daß er diese Belehrung erfassen kann: dann kann man die Welt des Scheines ver- lassen und mit Hilfe der gewonnenen Anschauung durch Urteile und Ver- standsschlüsse in die Welt des wirklichen Seins allmählich übergehen. Allmählich, sagen wir, nicht unvermittelt! Der Unterricht muß den Schüler allmählich durch Beispiele zu der Erkenntnis führen, daß vielerlei nicht in Wirklichkeit so ist, wie es unserm Auge erscheint. Er muß diesen Zweifel nach und nach auf die Beobachtungen am heimatlichen Himmel und an der heimatlichen Erde übertragen und daraus Verstandesschlüsse auf die wahre Natur der Erscheinungen ziehen. Der Vorkursus ist demnach für einen kraftbildenden Unterricht uu- erläßlich, und ein Lehrgang, der ihn bei Seite schiebt, der mit dem Globus beginnt, ohne Zweifel ein verfehlter — auch für höhere Lehranstalten. Demnach kann ich nicht einem sonst hochachtbaren Pädagogen zustimmen, der in seiner „Erziehungs- und Unterrichtslehre" schreibt: „Daß der Sextaner die Kugelgestalt der Erde, das Verhältnis der Zonen zu einander, die Be- deutung der Pole und ähnliches nicht sofort begreifen und als Verstandes- mäßig begründet auffassen könne, ist allerdings richtig; dies ist aber auch gar nicht nötig. Daß dem wirklich so sei, glaubt er zunächst seinem Lehrer und dem Globus; diese Versicherung, unterstützt durch das Bild des Erdballes, genügt zur Grundlage für den ferneren Unterricht." Der Globus tritt später ohnehin früh genug auf, — oft zu früh. Welche Zeit soll dem Vorkursus zuerteilt werden? — Hierauf antworten wir: Das dritte und vierte Schuljahr! Während der Schüler