Kreis Friedberg, bearbeitet von 21. Storch. 31 nannten drei Orten ein Gefecht zwischen den Truppen des Franzosen Jour- dem und denen des Österreichers Wartensleben statt. Längs der zweiten Hügelkette liegen von Norden nach Süden das Dorf Wohnbach (640 Einwohner), in dessen Nähe die Reste römischer Befestigung gefunden wurden, und bei dem nach einer handschriftlichen Kuf- Zeichnung sich Franzosen mit den Truppen des Erbprinzen von Braun- schweig in den Jahren 1761 und 1762 herumschlugen, wodurch die Land- wirte in große Not gerieten, der Marktflecken Wölfersheim (1100 Tin- wohner), der erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein Gotteshaus er- hielt, der mehrere schön verzierte und mit Sprüchen versehene Fachgebäude und bemerkenswerte Reste mittelalterlicher Befestigung besitzt. In seiner Nähe befindet sich das große Braunkohlenbergwerk Ludwigshoffnung. In dortiger Gegend lagen die noch als Flurnamen oder andere Bezeich- nungen bekannt gebliebenen, einst verlassenen, nach und nach verschwun- denen Dörfer: Feldheim, Heyenheim und Berkheim.*) Südlich von Wol¬ fersheim finden wir §ödel (720 Tinw.), in dessen einstigem Solms-Lichischem Schloß sich jetzt mehrere Wohnungen befinden, und Melbach (590 Tinw.), bei welchem ebenfalls Braunkohlenbergwerke waren, die aber abgebaut worden sind. Unweit des wohlhabenden Vorfes ist gewiß eine altdeutsche Gerichts- oder Malstätte gewesen. Beienheim (460 Tinw.), besaß im Mit- telalter ebenfalls ein selbständiges Gericht, von ihm führt die Friedberg- TTiddaerBahn an lveckesheim (384 Tinwohner) vorbei, bei dem auchBraun- Kohlenlager sind, nach dem Städtchen Reichelsheim a. d. Horloff (800 Tin- wohner). Ts hat oft seine Besitzer gewechselt' denn es kam von den Falken- steinern an Nassau, an Schwarzburg-Sondershausen, wieder an Nassau und 1866 an Hessen. Die Kirche ist ein dreischiffiger, spätgotischer, aus Basalt aufgeführter Bau. von der mittelalterlichen Befestigung sind noch Teile des Grabens, Mauerreste und drei Türme erhalten. Tine nach Süd- westen führende Straße stößt auf das Dorf Dornassenheim (900 Tinwoh- ner). das ebenfalls oft seinen Herrn gewechselt hat und endlich 1866 an Hessen-Darmstadt fiel. Wandert man nach Süden, so trifft man eine Land- straße, die von Ossenheim kommt, und uns in östlicher Richtung nach dem großen Pfarrdorf Niederflorstadt a. d. Nidda (1580 Tinw.) führt. In dem Löwschen Gutshöfen, Herrn- und Mönchshof, sind noch einige bauliche Teile aus öem 16. und 18. Jahrhundert erhalten. Unweit davon liegt dicht an der Tinmündestelle der Horloff in die Nidda Oberflorstadt (500 Tinwohner),bei dem sich ein römisches Kastell und eine Handelsniederlassung befanden, und in dessen Nähe ein Mithrasheiligtum aufgedeckt wurde. Rn der Nidda liegt die Domäne Wickstadt mit Kirche und gegenüber die 8ternbach- Schlimme Krankheiten — roie der schwarze Tod — haben roohl viele 13e= wobner hinweggerafft, und ärmliche Verhältnisse haben andere zur Abwanderung getrieben. Die verlassenen (Drte zerfielen, verschwanden.