— 40 — Hopfenblüten geblieben, die zugleich die Ehre genießt, nach Fürth hin die erste Eisenbahn auf deutschem Bodeu gebaut zn habeu. Auch jetzt uoch hat die Stadt ihr altdeutsches Gesicht bewahrt. Uud wenn auch die älteren Gebäude fallen, die neueren suchen den Stil der alten doch wieder nachzuahmen. Und wenn auch die Altertümer aus deu Bürgerhäusern schwinden, das deutsche Alter- tumsmuseum sucht die Geräte und Bücher, die Bilder und Klei- nodien zu sammeln, um sie kommenden Geschlechtern zn erhalten und den Ruhm Nürnbergs als der schönsten altdeutschen Stadt zu wahren, die uns in ihren Burggrafen zugleich auch unser Kaiser- Haus gegeben hat. So mag Mittelfranken mit dem gut deutschen Nürn- berg zwar am Ende unserer heutigen Besprechung, aber im Mittelpunkte unserer Erinnerung an das fränkische Stufenland stehen. Schlußznsammenfassung: Aus dem Gesagten wird erhellen, daß das Volk der Franken ein lebenskräftiger Ast am deutschen Volksstamme ist, der feine Zweige im Mainlande überall ausbreitet. Habeu wir den Franken doch zwischen dem fränkischen Jura und dem Frankenwalde, zwischen der fräukifcheu Saale uud der fräu- kischeu Rezat, sowie auf der Frankenhöhe uud in Ober-, Mittel- und Unterfranken gefunden, wo er die Bodenstufen sorglich bebant, fleißig Gewerbe, Kunst und Wissenschaft pflegt, den Verkehr zwischen Nord- und Süddeutschland, sowie zwischen dem Elb- und Rheingebiete vermittelt uud iu dem glücklichen Main- uud Weinlande sich im heiteren Siebe seines Lebens freut. Darum mag anch der größte Dichter Frankens, Friedrich Rückert („Freimund Raimar"), noch iu seinem sonne- und wonnedurchtränkten Sange von Frankens Naturherrlichkeit zu uns reden: „War ich die Luft, um die Flügel zu schlagen. Wolken zu jagen. Über die Gipfel der Berge zu streben. Das war ein Leben! Tannen zn wiegen uud Eichen zu schaukeln, Weiter zu gaukeln, Seeleu deu flüsterndeuSchatten zu gebeu, Das war ein Leben! Rosen mit Schmeicheln eutkoseu ein Lächeln, Nelkenglut fächeln, Dnftige Lilienschleier zn heben, Das war ein Leben! Schwellende Mille zn schütteln von Zweigen, Ähren zu neigen, Tranben zu küssen im Schöße der Reben, Das wär ein Leben!