— 69 — das der Main umfaßt, auch äußerlich dem ungefähr an Größe gleich, das zum Moselthal gehört! So habeu wir deu Lauf des Stromes iu seiner Nicht uug und Gliederung, iu seiner Natur und Bedeutung, in seiner Erweiterung durch Nebenflüsse und Verflechtung mit Kanälen und in feiner Verwandt¬ schaft mit Neckar und Main kennen gelernt und in ihm eiu Flußuetz gefunden, das uicht bloß die westliche Stufe belebt, sondern diese zugleich naturgemäß dem deutschen Landbecken mit eingliedert. Zusammenfassung. 3. Von welchem Volke wird das Stufenland der Mosel jetzt bewohnt? In dem Stufeulaude der Mosel hatteu sich uoch vor Christi Geburt wie anderwärts auch die Kelteu festgesetzt, denen die Stadt Metz ihre Gründung verdankt. Sie wurden von den Römern unterjocht, welche die Stadt Metis nannten, den Weinbau brachten und Wasseraulageu und Bäder iu deu Städteu bauten. Dann drangen in die Mosellande alemannische und fränkische Völker ein, die Kaiser Karl der Große in einem mächtigen Reiche einte. Nach dem Tode des großen Kaisers wurde dieses iu eiu westliches, mittleres und östliches Frankenreich geteilt. Das erste ist die Grundlage des heutigen Frankreich geworden. Das letztere haben wir bereits auf deutschem Bodeu in den drei fränkischen Kreisen des Maingebietes gefunden. Das mittlere aber erhielt nach Lothar I., einem Sohne Karls d. Gr., den Namen Lotharingen. Als solches bildete es später ein Herzogtum, das zum alteu deutschen Kaiserreiche gehörte. Treu habeu auch Lothringer Volk und Fürsten bis zum 14. Jahrhuuderte zum deutscheu Reiche gehalten. Seit dieser Zeit neigten sie sich mehr nach Frankreich hin, das deu Besitz des schönen Landes ersehnte und mit gallischer Freundlichkeit und List zuletzt errang. Besonders waren die Adelsgeschlechter, Bischöfe und Fürsten von dem größeren Glänze des französischen Hofes ge- blendet worden. Dazu spielte der Zwiespalt deutscher Fürsten unter Karl V. dem frauzösischeu Köuig Heinrich II. die Stadt Metz mit uoch einigen anderen lothringischen Orten im Jahre 155^ in die Hände. Durch Verheiratung von Gliedern des französischen Königs- Hauses mit dem Geschlechte lothringischer Herzöge, wie anch dnrch gewaltsame Besetzung der Städte und durch eiue grausame Ver- Wüstung des Gaues suchte Frankreich immer weitere Stücke der Laudschaft an sich zu reißen, bis es dieselbe endlich im Jahre 1766 nach dem Tode des letzten Herzogs (Stanislaus Lesciusky)