7 0 Sechstes Kapitel. 7) Betrachten wir die deutsche Bevölkerung nach dem Benlfe, so ergibt sich uns, daß die verhältnismäßig bedeutendste Zahl auf die Landwirtschaft, die nächsthöchste auf die Industrie fällt; weit geringer sind der Handel und Verkehr vertreten. Noch weiter an Zahl steht die Vertretung des Beamtenstandes zurück, schließlich findet sich eine gewisse Zahl von Berufslosen und Lohnarbeitern wechselnder Art. Nach der Berufszählung vom 5. Juni 1882 ergab sich folgendes Resultat: I) Land- und Forstwirtschaft (Selbständige, Angehörige, Gehilfenje.): 19225455, oder auf 1000 Einwohner 425,j. Darunter befanden sich selbständig Wirkende: 8236496, Forstwirtschaft- und Jagdtreibende: 308225, Fifchereitreibende: 76412. — Die gesamte Jndustriebevölkerung zählte 16058080 oder 355,, auf 1000 Ein¬ wohner; darunter waren erwerbstätige Personen 6 396465. Unter den verschiedenen Industriezweigen traten bedeutsam hervor: das Baugewerbe mit 2779152, die Be- kleidungsindnstrie mit 2732353, die Textilindustrie mit 1849 341, Erzeugung von Nahrungs- und Genußmitteln mit 1706450, Holz- und Schnitzarbeit mit 1375331, Bergbau, Hütten- und Salinenwesen mit 1327099, Eisenverarbeitung mit 1169566, Industrie der Steine und Erden mit 896823, der Maschinen, Werk- zeuge, Apparate mit 799388, von Papier und Leder mit 532461 Erwerbstätigen nebst Angehörigen. — Der Handel und Verkehr (darunter Versicherung und Be- Herbergung) hatten 4531080 Angehörige oder 100,^ auf 1000 Einwohner. Der Be- amtenstand nebst den freien Berussarten umfaßte 2222982 Angehörige oder 49,2 auf 1000 Einwohner, die Lohnarbeit wechselnder Art 938294 Angehörige oder 20,,, auf 1000; die Berufslosen (und ohne Berufsangabe) 2246222 oder 49,^ auf 1000. Von 18986494 erwerbstätigen Personen waren 4961228 Frauen. sechstes Kapitel. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. § 1. Allgemeines. Das deutsche Volk ist von Natur nicht nur zu aller nützlichen Thätigkeit auf den geistigen und materiellen Gebieten Wohl befähigt, sondern auch vermöge seiner Strebsamkeit und Ausdauer im stände, selbst unter Schwierigkeiten tüch- tige Erfolge aus denselben zu erringen. Naturgemäß ist nun aber der Erfolg auf deu materiellen Gebieten und der wirtschaftliche Aufschwung auch an Bedingungen geknüpft, die außerhalb der Einzelnen liegen, und falls dieselbe« ungünstig sind, wird der eine oder andre Zweig zeitweise oder gar dauernd au einer lebhaften Entfaltung gehindert werden. Manche jener äußeren Bedingungen sind früher berührt worden, so diejenige, welche die Landwirt- schast betreffen, nämlich die Beschaffenheit des Bodens und des Klimas. Für die industrielle Thätigkeit bildet das ausreichende Vorhandensein oder die leichte Beschaffung der Rohprodukte, die verarbeitet werden sollen, wie auch der Kohlen eine ähnliche Voraussetzung gedeihlicher Entwicklung, für den Handel nicht minder die Erhaltung guter natürlicher Verkehrsstraßen und die