Schweidnitz. 245 und Gräben gut befestigt und für die damalige Zeit ein Hauptbollwerk des Landes. Gleichen Widerstand erfuhr Johann selbst vor den Mauern der Stadt Schweidnitz. Er hatte den Schwur gethan, nicht eher abzuziehen, als bis er seine Hand an die Mauern der Stadt gelegt haben würde. Schon weilte er zehn Wochen vor dem bereits von Bolko I. mit dreifachem Mauerwerk und Mauertürmen befestigten Orte; an der Wachsamkeit und der energischen Gegen- wehr der Mannen und Bürger scheiterte jeder Versuch einer schnellen Eroberung. Schweidnitz von der Friedrichstraße gesehen. Da fiel Kasimir von Polen in des Königs Länder ein. und gegen ihn mußte Johann seine Waffen kehren; um jedoch seinem gegebenen Ritterworte nicht un- treu zu werden, schloß er einen Vertrag mit dem Herzog von Schweidnitz, dem zufolge er vor seinem Fortgange an das Stadtthor kam und dasselbe mit seiner Hand berührte. Beseitigt war die Gefahr, welche die Stadt bedrohte;, im Kampfe für den heimischen Herd hatten sich die Bürger tapfer gezeigt, und nun erstarkte Schweidnitz in rascher EntWickelung. Der Handel wuchs; berühmte Ausfuhrartikel wurden und waren Bier, Leinwand, Tuch und gegerbtes Leder. Nach dem Aussterben der Herzogslinie der Bolkonen gehörte Schweidnitz von 1392 bis 1741 zu Böhmen, bez. zu Österreich. Die Hussiten vor Schweidnitz (1428). Der aufstrebenden Stadt, die durch ihre Gewerbthätigkeit von Jahr zu Jahr gewann, legten sich die Hussiten- kämpfe in den Weg. Das ganze Land Schlesien befand sich fast zwei Jahrzehnte hindurch in großer Unruhe, in welcher Handel und Gewerbe nicht gedeihen konnten.