58 in. Länder- und Völkerkunde. (la jaune, ou mongolique); 3) die schwarze, (la negre, ou ethiopique), wenn ihm auch die Malayen, Papuas und Amerikaner nicht geringe Schmie- rigkeiten zu bereiten scheinen. Dem gegenüber stellt Charles Pickering nicht weniger als eils Racen auf, die er unter vier nach der Hautfarbe vertheilte Gruppen zusammenbringt, nämlich: A. Weiße: 1. Araber, 2. Abessinier: B. Braune: 3. Mongolen, 4. Hottentoten, 5. Malayen; C. Schwarzbraune: 6. Papuas, 7. Negrillos, 8. Hindus oder Telingas, 9. Aethiopier; D. Schwarze: 10. Australier, 11. Neger. Der Amerikaner Samuel George Morton stellt in seinen Schriften sogar zweiundzwanzig Racen auf. Eine große Einseitigkeit aller dieser Systeme, so wie mehrerer anderer an diese sich anschließenden besteht darin, daß der Mensch ausschließlich nach seiner äußerlichen Seite, als thierisches Wesen, betrachtet wird. Von einer Betrachtung der geistigen Seite, seiner Sprache, seines Fühlens und Denkens, seines socialen Lebens sind dabei nur wenige Spuren vorhanden. Und doch darf gerade beim Menschen, im Gegensatze zum Thiere, eine genaue Betrach- tung dieser Seite nicht vernachlässigt werden. Nicht mit Unrecht hat man die große Wichtigkeit des Schädels und seines Inhaltes, des Gehirnes, innerhalb des menschlichen Organismus stets betont und der Betrachtung dieser Organe eine ganz besondere Sorgfalt gewidmet. Dieser Theil des menschlichen Leibes war auch am leichtesten einer genauem Untersuchung zugänglich, indem er sich einerseits vor Beschädi- gungen schützen und aufbewahren ließ, andererseits mit Leichtigkeit aus allen Welttheilen beschafft werden konnte. Man darf sich daher nicht wundern, daß mehrere Anthropologen gerade im Schädel und seinen Formen jenes Merkmal gefunden zu haben glaubten, nach welchem man methodisch und exact den Menschen classisiciren könne. Das erste und consequenteste System in dieser Richtung verdanken wir dem schwedischen Naturforscher Anders Retzius, welcher, von zwei Schädel- und zwei Gesichtsformen ausgehend, vier Typen der Kopfbildung aufstellte. Doch steht dieses System gleich den ande- ren von der naturwissenschaftlichen Seite ausschließlich unternommenen mit mehreren Erfahrungen, welche der Sprachforscher und Ethnograph zu machen Gelegenheit haben, im Widerspruche (z. B. ist die Abtrennung der Afghanen von den Persern und Indern für den Ethnologen ein Räthsel). Dieser Widerspruch rührt aber offenbar daher, daß einerseits dieses System kein genealogisches, sondern ein morphologisches ist, andererseits der Na- turforscher die Geschichte des Menschen zu wenig zu Rache gezogen und die geistig-sociale Seite desselben ganz übersehen, der Sprachforscher und Ethno- log dagegen die physische Seite des Menschen bisher fast gar keiner Betrach- tung gewürdigt haben. Soll nun auf diesem Gebiete ein Fortschritt überhaupt angebahnt werden, so ist eine Vereinigung dieser beiden Richtungen noth- wendig. Die von E. Häckel im Geiste der Lehre Darwin's aufgestellte Ein- Heilung des Menschengeschlechtes nach Racen und Völkern (oder wie Häckel