319 34. Umfchciu auf der ?nlel ?5le de France (Mauritius). Im Indischen Ozean, zwischen dem ostasrikanischen Fest- lande und Neuholland, liegen verschiedene Inselgruppen, deren Bodenbeschaffenheit, sowie Bevölkerung und Tiergattungen, viel '.ahn- lichkeit miteinander haben. Von diesen Inselgruppen werden Mada- gaskar, die Komoren, die Admiralitätsinseln, die Se- chellen, Rodriguez und die Maskarenen zu Afrika gerechnet. Zu letzteren, deren Name von ihrem ersten Entdecker, dem Portugiesen Maskarenhas herrührt, gehört die Insel Jsle de France, welche zur Erinnerung an den Helden von Oranien Mauritius genannt wird und seit 1810 eine englische Besitzung ist. Die Insel enthält uu- gesähr 50 Quadratmeilen. Ihre Entfernung von Madagaskar beträgt ungefähr 120 Meilen. Die Bodenbeschaffenheit der Insel ist interessant, indem letztere, wie die meisten Inseln des Indischen Ozeans, eine aus dem Meergrunde emporgetriebene vulkanische Erdblase zu sein scheint, die von dem sie umgebenden flachen Korallenkranze nach der gebirgigen Mitte zu sanft ansteigt. Den Mittelpunkt bildet der 910 Meter hohe Bergkegel Peter Botte, welchem einst der Matrose Claude Pente die französische Fahne als Federbusch auf die Felskappe steckte. Am Strande ist das Klima durch die Seelust gemildert, heißer aber in den Tälern des Innern, namentlich seitdem die Urwälder bedeutend gelichtet worden sind. Indes hat Mauritius uoch immer ausgedehnte Wälder von Kokospalmen, Zitronen, Tamarinden, Ba- nanen, Zimmetbäumeu u. s. w., daß der fremde Jäger nicht selten in die Gefahr kommt, sich zu verirren und Hungers zu sterben. Die Wälder sind mit Zibethkatzen, Affen, Papageien, auch wilden Hunden bevölkert, die Gewässer mit Reihern, Flamingos, Pelikanen und anderen Wasservögeln. Auf den ausgedehnten Bergweiden befinden sich Herden von Büffeln, einheimischen Rindern mit sehr wohlschmeckenden Fett- buckeln, kleinen Schafen mit Haaren und Fettschwänzen, Ziegen und Schweinen. — Größere Raubtiere finden sich in den Wäldern nicht vor, doch ist das Land nicht frei von Krokodilen. Der Ackerbau liefert mehrere Getreidearten: Bohnen, Aams, süße Kartoffeln, Hirse; für den Handel werden Kokosnüsse, Mangos, Feigen, Orangen, Reis, Baumwolle, Muskatnüsse, Trauben, Pfirsischen, Pfeffer, Ananas, Gurken, Bananen, Indigo, Ebenholz, Kaffee, ganz besonders aber Zucker und köstliche Gewürznelken erbeutet. Beide letzten Erzeug- nisse geben ^inen Jahresertrag von mehreren Millionen Mark und machen die Insel für England auch in rein kaufmännischer Beziehung zu einer wichtigen Kolonie. Das bunte Bild der Bevölkerung von Mauritius gewährt dem Reisenden reichen Stoff zu interessanten Beobachtungen. Alle Menschen-