— 185 — 66. Südwärts von München und zwar links der Isar. Die Eiche. Wir treten von Grünwald auf einem anderen Wege, der sich tief unten an der Jfar entlang hinzieht, der aber sehr schön und abwechslungsreich ist, den Rückweg nach Groß- hesselohe an. Unmittelbar vor der Brücke steigen wir zur Höhe auf, überschreite« die Brücke und gelangen so an den Bahnhof. Eine halbe Viertelstunde davon entfernt ist das Wirtshaus mit seinem herrlichen Waldgarten. Neben dein Wirtshause ist eiu Kirchlein, das zur Stadt gehört. Zu Pfingsten wird hier Kirchweih gefeiert, an welchem Tage viele Tausende von Menschen herfahren, um unter den herrlichen -Bäumen bei schäumendem Bier den Nachmittag zu verbringen. Durch eiueu herrlichen Wald, zwanzig Minuten weiter kommen wir an die Burg Schwaueck. Sie wurde im Jahre 1844 von dem berühmten Schwanthaler erbaut. Der ganze Bau und das Innere sind sehr sehenswert uud vou der Warte aus hat man eine hübsche Aussicht. Jetzt ist sie Privateigentum ge- worden und Fremden nicht mehr zugänglich. Gleich neben dem Bahnhofe steigt man wieder zur Tal- sohle ab, um auf der Straße nach Maria E i u f i e d e l n zu gelangen. Auf der Höhe ist eiue reizende Ansiedlnng, Prinz Ludwigshöhe, entstanden. Einsiedeln liegt am Fuße des Ober- seudlinger Berges und hier lebten die berühmten Künstler Cosmas Damian und Egid Asam, die hier das nach ihrem Namen benannte Ahnenschlößchen bewohnten. Die interessante Johanneskirche in der Sendlingerstraße wurde von ihnen er- baut. In nächster Nähe von Maria Einsiedeln befindet sich das der Stadt München gehörende, vielbesuchte Bad mit seinem erfrischenden Jsarwasser. Oben auf der Höhe von Maria Einsiedeln steht an der Straße eine Aussichtsbank mit Herr- lichem Blick über das Isartal und das Gebirge. Das Tal wird enge und gewährt durch seine bewaldeten Hänge einen be- zaubernden Anblick. Auf der Höhe ist die Wirtschaft Grafeneich. Wir marschieren in einer halben Viertelstunde von da nach Thalkirchen. Dieses ist eiu sehr altes Dorf mit einer Kirche. Urkunden erzählen, daß es schon im 9. Jahrhundert unter einem anderen Namen bestanden hat. Im 13. Jahrhundert hatte Agnes, die Gemahlin Otto des Erlauchten, Grund und