Die Bewässerung Würzburgs. 5 die A u s n a g u n g (Erosion) des Mains entstanden, sondern durch die Ein- s e n k u n g eines großen Teils der Bodenerhebung, während die Höhen stehen geblieben sind. Früher beschränkte sich die Stadt Würzburg auf das eigentliche Talbecken. Jetzt klimmen die Häuser die Talwände empor bis zun: Hochrande, gehen auch iu die Seiteutäler hinein, ganze Villenkolonien entstehen. II. Die Bewässerung Würzburgs. Der Hauptfluß unserer Heimat ist der M a i n. Seine Quelle liegt in: Fichtelgebirge. Während seines Laufes wird er durch größere und kleinere Z u - f l ü s s e, Nebenflüsse, Bäche und andere Quellen, verstärkt. So empfängt er bei Bamberg die Regnitz, bei uns links den Steinbach, den Kunbach oder Kühbach, rechts die Pleichach usw. Die fließenden wie die st e h e n d e n1) Gewässer erhalten ihr Wasser von dem Regen. Dieser dringt in den Boden ein und sammelt sich im Erdinnern als G r n n d w a s s e r an. An undurchlässigen, schief geneigten Schichten tritt das Grundwasser als Q u e l l e zutage. Eine solche ist in der Annaschlucht zu sehen. Die Quelle liefert dem Menschen das zum Leben, zur Gesundheit uueutbehr- licheTr i n k w a s s e r. Wasser, dem Grundwasser des Stadt- bodens direkt entnommen, verursacht oft Krankheiten, da es meist nicht rein, son- dern mit schädlichen Stoffen gemischt ist. Würzburg be- zieht fem Wasser aus ver¬ schiedenen Quellen, vor allem aus den ZellerQuelleu. Diese sind in Stollen gefaßt, ihr Wasser wird in die Stadt gepumpt, in die Häuser geleitet, der Überschuß in Hochbehältern (Reservoirs) aufgespeichert. Die Abwässer der Stadt werden in Kanälen dem Main zugeführt, der sie mit sich schleppt und schon nach kurzer Zeit auflöst. Der Main hat sich in die Talsohle ein Bett gegraben, dessen unterster Teil, die Flußsohle, natürlich tiefer liegt als seine Ufer. Der Wasserstand ist nicht immer gleich, er ist von den Niederschlägen abhängig. In trockenen Jahres- zeiten sinkt der Wasserspiegel unter den gewöhnlichen, den normalen Stand, es gibt Niedrigwasser. Der geringste Wasserstand ist gewöhnlich in: Juli. Der Main wird sehr seicht, stellenweise oft nur 30 cm tief, manche seiner kleinen Zuflüsse versiegen ganz (D ü r r b a ch - T a l). In feuchten Jahreszeiten steigt der Wasserspiegel wieder, bei anhaltenden Regengüssen tritt Hochwasser ein und zwar besonders in: Frühjahr. J) Als stehendes Gewässer wäre der Teich im Veitshöchheimer Hofgarten zu bezeichnen. 2* Mittlerer Muschelkalk Unterer Muschelkalk Anhydrit (Zellenkalk) Undurchlässige ScNchF Wellenkalk Gesteinsschichten der Quelle. Das Wasser geht durch den Muschelkalk hindurch, sammelt sich im Anhydrit und tritt auf der undurchlässigen Schicht als Quelle zutage.