— 146 — gehörigen Inseln, wohnen Romanen; im Herzen Europas sowie auf seinen nördlichen Halbinseln und Inseln die Germanen- in dem flachen, ausgedehnten Osten die Slaven. Die kleinen Völkerschaften dieses Stammes verschwinden mehr und mehr: die lettischen Völker im östlichen Küstenlande der Ostsee, die Kelten in der Bretagne und Wales, in Hochschottland und Irland, die Keltiberer (Basken) im Quellgebiet des Ebro und den westlichen Pyrenäen. In betreff der räumlichen Ausdehnung nimmt das ger- manische und romanische Europa je 1/5, das slavische 3/5 des ge¬ samten Areals von Europa ein; allein den Slaven ist die Berührung mit dem offenen Meere fast ganz abgeschnitten, während die romanischen Länder am reichsten an ozeanischen Berührungspunkten sind; das germanische Europa steht in der Mitte. Am Fuße und in den Tälern der Alpen berühren sich diese drei Völkerschaften, so daß Europas Hauptgebirge uun ein Völkerzentrum bildet, wie es ehemals eine Völkerscheide war. Die mongolische Rasse bewohnt durchweg nur den Asien nahen Osten, finnische Völker (zu denen auch die Magyaren ge- hören) den Norden und Osten, Kalmücken die kaspische Steppe westlich der Wolga, türkische Völker (Kirgisen, Tataren und Os- manen) den Südosten und Osten. Einheit im allgemeinen bei großer Mannigfaltigkeit im einzelnen, das ist der Grundzug in der Stammeseigentümlichkeit der Be- völkernng. Dieselbe Erscheinung zeigt sich auch in dem religiösen Bekenntnisse (s. die Religionskarte!). Die christliche Kirche zählt die meisten Bekenner; sie zerfällt in drei Hauptabteilungen: die römisch -kat ho lis cheKirche, welche im allgemeinen die romanischen, die griechisch-katholische, welche die slavischen, und dieproteftan- tische, welche die germanischen Völker umfaßt. Doch gehören zur römisch-katholischen Kirche auch die Iren, die Hälfte der Deutschen, die Mehrzahl der Magyaren, die Polen und ein Teil der Litauer; zur griechischen die neugriechische und albanesische Bevölkerung der griechischen Halbinsel und der Inseln, ferner die walachische der unteren Donauebene und eines Teiles von Siebenbürgen und Ungarn; zur protestantischen die Mehrzahl der finnischen und der lettischen Be- völkeruug. Die nichtchristlichen Völker Europas sind Juden, Mo- hammedaner und Heiden, letztere teils Schamanen im äußersten Nordosten, teils buddhistische Kalmücken. Die verschiedenen Religionen berühren sich im Südosten, im Grenzgebiete von Europa und Asien. Friedlich steht in Astrachan neben dem christlichen Gotteshause die buddhistische Pagode und die mohammedanische Moschee. Den Grundzug der Einheitlichkeit zeigen auch die Erwerbs- Verhältnisse. Das Fischer- und Jägerleben, selbst das Nomaden- leben verschwindet gegenüber der ansässigen Bevölkerung. Allein