— 93 — burgs. Als die Perle aller Seen gilt der Malchin er See, in dessen Nähe Stavenhagen, der Geburtsort Fritz Reuters, liegt. Zwischen der plötzlich abbrechenden mecklenburgischen Platte und der gegenüber mit steilen Höhen aussteigenden Pomin ersehen ^ Seenplatte fließt die Oder mit reicher Teilung in einem breiten Wiesental dahin. Beschreibe das Mündungsgebiet der Oder (nach der Karte)! Bei Stettin tritt sie in das Tiesland ein: bis dahin ist der Strom aus beiden Seiten von bewaldeten Höhen umgeben, die aus dem linken Ufer unmittelbar an ihn herantreten. Au^ einer dieser Höhen des linken Users entstand Stettin2, dessen Straßen steil von der Höhe zur Oder hinabführen. In der Niederung auf dem rechten Ufer liegen die großen Pack- und Warenhäuser, und in dem tiefen, geräumigen Hafen ankern nicht nur die Schisse der Ostsee- länder, sondern auch transatlantische Dampser. Stettin ist der erste deutsche Handelsplatz an der Ostsee und wegen seiner nicht allzu großen Entfernung von Berlin der Seehafen der Reichshauptstadt. Die Pommersche Seenplatte steigt im Plateau von Pomme- rellen, das bereits zu Westpreußen gehört, zur höchsten Erhebung im Norddeutschen Tieslande empor. Der Turmberg, an der Quelle der Rabanne, hat eine Höhe von 331 in. Im ganzen ist sie ein ödes Sand- und Kieferngebiet mit dürftiger Bevölkerung. Am unwirtlichsten ist der von der Brahe dnrchslossene Südost- absall, die Tucheler Heide. Anmutig sind auch hier die Um- gebungen der Seen, und in das Quellgebiet der Drage verlegt der Pommer seine Schweiz. Besser ist der in die Küstenebene übergehende Nordrand. Die ertragreichsten Landschaften der Provinz Pommern sind das Odertal (Weizacker bei Pyritz) und Bor- pommern. Zwischen der Pommerschen und Preußischen Seenplatte bricht die Weichsel^ zur Ostsee durch. Beschreibe (nach der Karte) den Unterlauf der Weichsel! Sie betritt oberhalb Thorn preußisches Gebiet und stießt an- sangs in einem nur 2—3 km breiten, dann immer mehr sich er- weiternden Tale, das sich bei der Teilung des Stromes in Weichsel und Nogat trichterförmig zu einer weiten Talniederung verbreitert. Die Weichselniederung bildet ein Gebiet äußerst fruchtbaren Landes von rund 2000 qkm (= Sachsen-Coburg-Gotha). Eine furchtbare Ge-. fahr für die Niederung sind die Hochwasser und Eisgänge; daher liegen die Städte meist auf dem Landrücken hoch über der Niederung in einiger Entfernung vom Flnffe (Thorn"1, Graudenz^, Marienwerder, Marienburg an der Nogat). Wo der Land- rücken vom linken Weichselufer zurückweicht, liegt Dirschau, die wichtigste Übergangsstation der Eisenbahn über die Weichsel. cm-a, 1 p° ,more (morje) — am Meer. 2 Non teti = fließen, s zusammen. Vergl, Koblenz! Wisla — hangendes Wasser, wegen des starken Gefälles. 4 Torort. 5 Ummauerte Stadt.