— 7 — b. Gr, 782) zur Weser, Aus der rechten Seite empfängt sie die kleine Aller auf der Grenze von Braunschweig und Hannover, links die Oker vom Bruch- berge im Harz, die Fuse vom Südrande des Oderwaldes und die Leine vom Eichsfelde. § 3. Helmstedt. 1. Lage. Die Stadt Helmstedt (13000 Einwohner, Bahnverbindung mit Brauuschweig,Magdeburg,S ch öningen und Öbisselde) liegt in einer Thalmulde, die im O. vom Lappwalde, im SW. vom Elz und Elm und im NW, vom Dorm begreuzt wird. Am Fuße dieser Höhenzüge bei H elm sted t, Frellstedt, Run st edtnnd Offleb en befinden sich zahlreicheBrann- Kohlengruben} mit Brikettfabriken. Die Braunkohlen sind besonders wichtig für die Heizung der Dampfkessel in den Zuckerfabriken. Von den 400 Zucker- fabriken des deutschen Reiches kommen auf das Herzogtum Brauufchweig 31, von denen die meisten in den Kreisen Helmstedt, Wolfenbüttel und Braunschweig liegen, weil hier der Boden sehr fruchtbar ist. lDie Zahl der Zuckerraffinerien in unserem Lande beträgt fünf). 2. Der Name Helmstedt bedeutet Wohnstätte des Helmo. Wer aber dieser Helmo gewesen ist, welcher sich hier zuerst ein Haus baute, den Wald ausrodete und den Boden urbar machte, wissen wir nicht. Jedenfalls war die Gegend um Helmstedt schon sehr früh bewohnt, denn die Lübben- steine (Riesensteine) auf dem St. Annenberge im W. der Stadt sind die Überreste eines aus Granitblöcken errichteten Grabes, in welchem vor etwa 3000 Jahren die Fürsten des Landes beigesetzt wurden (Hünengrab). Im Mittelalter gründete der Rat der Stadt Helmstedt in der Nähe ein Hospital und eine Kapelle zu Ehren der h. Anna, der Mutter der Jungfrau Maria, weshalb man die Anhöhe den St. Annenberg nannte. Man deutet den Namen Helmstedt auch als Stadt am Elm, da es die älteste An- siedelung in diefer Gegend war, und nannte es später wegen seiner Universität das „Elmathen". Die Sage leitet den Namen Helmstedt ab von Helim, dem Hündlein des Abtes Lndgerus vom Kloster Werden a, d, Ruhr, der im Sachsenlande das Evangelium verkündigt haben soll. Als er in die Gegend von Helmstedt kam, soll er an der Stelle, wo sich sein Hündlein zum Ausruhen niederlegte, das Lndgerikloster gegründet haben. Der Abt Lndgerns ist aber wahrscheinlich selbst nie in diese Gegend gekommen, sondern er schickte ums Jahr 800 mehrere Mönche seines Klosters aus, welche den heidnischen Sachsen am Elm das Christentum predigteu und sie am Lndgeriborn bei Helmstedt tauften. Später hat man an dieser Stelle ein eisernes Kreuz errichtet, welches den Missionsbefehl Christi «Matth, 28, 19—20) als Inschrift trägt, 3. Geschichte. Ums Jahr 820 erbauten die Mönche von Werden auf der Ostfeite des Dorfes Helmstedt ein Kloster, welches sie zu Ehren des h, Ludgerus (1- 809 als Bischof von Münster) das Lndgerikloster nannten.