52 besonders den Rammelsberg zu bekommen. Heinrich der Löwe der- Heerte 1181 die Bergwerke, ließ die Treibwerke und Schmelzhütten dem Erdboden gleich machen, und so blieb das Bergwerk zum dritten Male liegen. Zwar wurden die Werke wieder aufgenommen, aber in der Zeit, wo Jnnocenz III. „zwei Schwaben unter einen Hut gebracht", zur Zeit Philipps uud Ottos, wurden die Gruben wieder verlassen. Friedrich II. ordnete die Belegung derselben an, setzte ein Gericht ein, welches die Sechs mann hieß; dasselbe tagte unter dem Vorsitze des Bergmeisters. Waren sich die Sechsmann nicht einig, so hatten die sog. weisen Waldleute zu entscheiden. Unter demselben Kaiser kam der Zehnten vom Rammelsberg an den ersten Herzog von Brannschweig-Lüneburg, Otto das Kind. Im Jahre 1290 wurde von Rudolf I. der Stadt Goslar die Verwaltung der Reichsvogtlehen, wozu auch der Rammelsberg gehörte, übertragen. In den Jahren 1348—1350 geriet das Bergwerk durch eiue furchtbare Pest wieder in Verfall. Den Zehnten verkauften die Herzöge von Braunschweig an eine Patrizier-Familie Goslars, welche ihn wiederum an die Sechsmänner als Vornmnd des Rammelsberges abtrat; dadurch kam die Stadt in den vollen Besitz des Rammelsbergschen Zehntens. Die Stadt wendete nun alles auf, um den Bergbau zu heben. Selbst auswärtige Berg- leute wurden berufen. Der Betrieb brachte reichen Gewinn. So war 1376 herangekommen. Die meisten Bergleute waren eines Tages angefahren, als plötzlich durch fehlerhaften Betrieb der Berg auf eine Länge von 100 Lachtern bis zur Oberfläche hinaus spaltete und eine große Anzahl Bergleute begrub. Die Spuren dieses Er- eignisses sind an dem westlichen Abhänge noch sichtbar. Das Wasser drang zu, uud für lange Jahre lagen die Werke wieder still. Ver- geblich waren mehrere Versuche, die Gruben wieder in Stand zu bringen. Da erschien 1419 Michael Breda aus Prag, uud mit Hülfe einer Anzahl Bergleute aus Grimma und Meißen gelaug es ihm, die Wasser zu bewältigen und die Gruben wieder in baulichen Zustand zu bringen. Besondere Hülfe leistete ihm hierbei ein Meißener, Heinrich Eschenbach. Mit allen Kräften wurde von Seiten der Stadt Goslar gearbeitet, um die Gruben im Betriebe zu erhalteu, und so lange die Stadt Frieden hatte, gelang dies aufs beste. Doch bald fingen die Braunschweiger wieder an und forderten den Zehnten zurück. Herzog Wilhelm der Jüngere überließ bei Lebzeiten seinen Söhnen die Regierung. Erich der Ältere erhielt Kalenberg, und Heinrich der Ältere erhielt Wolfenbüttel mit dem Zehnten des Rammelsberges. Der Sohn des letzteren, Heinrich der Jüngere, machte nun feine Ansprüche im vollen Maße geltend. Er verlangte den Zehnten zurückzukaufen, die Stadt gestand dies sofort zu und gestattete dem Herzoge den Zehnten der Erze sofort zu verhütten. Heinrich fchrob seine Forderungen immer höher, verlangte von der Stadt sämtliche