3 die Iberer, Colchicr, Tzanen, Tibarener u. a. kleine Völker¬ schaften des Caucasus und der Ponlischen Gebirge. 13* Zur Europäischen Hälfte gehören: 6) Der Slawische (Serbische) Stamm, die uralte sesshafte Bevölkerung des Osteuropäischen Flachlandes bis zur Weichsel, und diesem sehr nahe verwandt und nordwest¬ lich benachbart am Baltischen Meere: 7) Der A«s t i s c h e (Lettische) Stamm (vielleicht identisch mit Nr. 10), beide den Alten sehr wenig bekannt. 8) Der Germanische oder Deutsche Stamm, ur¬ sprünglich nur im nordöstlichen und mittlern Theile des jetzi¬ gen Deutschlands, ausserdem in Skandinavien. 9) Der Keltische (Galische und K y in rische) Stamm, ausser dem mittlern und nördlichen Gallien im west¬ lichen und südlichen Germanien und dem ganzen obern Donau¬ gebiet, sowie aut den britischen Inseln einheimisch, überdiess eingewandert in Oberitalien nnd Hispanien. 10) Der Thrakische Stamm, mit Einschluss der Gelen (Daker), Pannoner und einiger Völkerschaften des westl. Klein¬ asiens, wozu vielleicht auch die II ly rische n Völker gehören. 11) Der sogenannte Pelasgische oder Griechische Stamm, dessen historisch bedeutendsten Hauptzweig die Hel¬ lenen (oder von uns speciell sogenannten Griechen) bilde¬ ten, wozu aber ausserdem die Urbevölkerung der nordgriechi¬ schen Länder (Makedonien, Epirus) und wahrscheinlich Süd¬ italiens gehörte. 12) Die Italischen Stämme: Osker, Latiner, Sabiner, Umbrer u. a. Übersicht, der historischen Perioden. <§. 15. Dieser Weltthcil, mit Einschluss des von den Alten dazu gerechneten Nillandes, durch den Charakter seiner Volksstamme und die Eigentümlichkeit seiner natürlichen Bildung mehr als ein anderer dem Entstehen und schnellen Wachsthum grosser Monarchien forderlich, zeigt in seiner alten, wie in der späteren Geschichte eine Reihenfolge von erobernden Reichen, bei denen weniger der Charakter des Staates und die Nationalitäten, als der Sitz des herrschenden Volkes wechselte. Die Centralpunkte derselben bildeten nach Naturnothwendigkeit die fruchtbaren reichen Tiefländer der grossen Stromsysteme, an denen Asien reich ist, die aber wieder durch ausgedehnte Wüstenlandschaften und Gebirge von einander getrennt sind : so entstanden an den grossen Strömen Ghina’s, am Ganges und Indus, am Euphrat und Tigris, am Nil anfänglich neben einander kleinere Staaten, die schnell zu grosser Culturblüthe gelangten und die Grundlage mächtiger Kriegerstaaten bildeten, die sich erobernd weit ausbreiteten. Die innere Schwache aber, an welcher alle diese Reiche durch die ungeheure Ausdehnung ihrer Provinzen über grossen- theils wüste oder durch Wüsten und Gebirge getrennte, schwer zugängliche, dünn bevölkerte Landschaften litten, verursachte öfters ihren Sturz und ihre Eroberung durch weniger civili- sirte und daher noch kräftigere Völker, namentlich Bewohner der ihnen benachbarten Gebirgslandschaften, die sodann aber bald Cultur und Sitten der zahlreichen Unterworfenen an- Ausser den angeführten finden wir, namentlich in West¬ europa, vielleicht als Reste einer ältesten, zuerst nach Westen gewanderten und von den Indogermanischen Völkern ver¬ schiedenen Urbevölkerung verschiedene Stämme, über deren Slammangehürigkeit durchaus nichts Gewisses überliefert ist, noch aus den meist geringen Resten ihrer Sprachen bisher hat ermittelt werden können, z. ß. die Etrusker, mit den ihnen wahrscheinlich verwandten Raetern, und der ausge¬ breitete Iberische Stamm, der (möglicherweise an die älteste Bevölkerung Nordafrica’s und andererseits an die Raeter sich anschliessend) ausser Hispanien ursprünglich das südliche Gallien bewohnte, und dessen schwachen Überrest die Vaslti- sche Bevölkerung der Westpyrenäen bildet. Die Meere. 14-. Die Meere, sow'eit sie mehreren Erdtheilen ge¬ meinsam angehören, sind mit den Namen, welche in den ver¬ schiedenen Perioden bei Griechen und Römern in Gebrauch waren, hier anzuführen. Die ältesten Griechen nannten das einzige ihnen bekannte Meer, das Mittelländische, mit den ihm angehörigen Busen kurzweg novTos oder 8ukaa<sa; jener Name wurde später auf den nördlichen Meerestheil beschränkt, mit dem Beinamen 'Aitvos, später ESinxog, welcher als Pontus Euxinus auch bei den Römern in allgemeinem Gebrauche blieb. Das grosse Mittelmeer wurde im Gegensatz Qaka&ßtc, und mit nä¬ herer Bestimmung, von seiner Lage in Beziehung auf Grie¬ chenland: das innere Meer, unser Meer, auch das grie- i m fi i. nahmen und wieder anderen Stämmen unterlagen. Mit Aus¬ schluss China’s und Indiens, die dem Kreise der alten Geschichte der Europäischen Völker fremd sind, und Ägyptens, dessen über Westasien ausgedehnte Herrschaft der Zeit nach der histo¬ rischen Entwickelung Asiens vorangeht, giebt das vorzüglichste Beispiel jenes Wechsels in historischer Zeit das Euphrat- Tigris-Gebiet mit den ihm östlich und westlich benachbarten Gebirgs- und Plateaulandschaften (die Iranischen Völker im 0., die kleinasiatische Halbinsel im W., beide in gleichinässi- ger Form von Gebirgsterrassen umgebene Hochebenen mit Wüsten im Innern, ohne schillbare Flüsse, also ohne eigent¬ liches Centrum). §. Iß. Vorhistorisch ist hier die älteste Blüthe Baby¬ lons, neben anderen kleineren Reichen in den Ebenen Meso¬ potamiens und Syriens, unter der ältesten einheimischen Ara¬ mäischen (Semitischen) Bevölkerung. Bei dem fortwährenden Vorrücken der Stämme der Westarischen (Iranischen) Völkerfamilie von 0. nach W. waren es die westlichen der¬ selben, die Kurdischen oder Chaldäischcn Völkerschaften, welche, nachdem sie schon in uralter Zeit Babylon erobert hatten, auch die Aramäischen Gebiete in Assyrien unter¬ warfen und durch weitere Eroberungen den Namen Assyrie n (bei den Griechen abgekürzt Syrien) über ganz Arani bis zum Mittelmeer und zum Pontus Euxinus ausbreiteten (späte¬ stens um 1320 v. Chr.). Durch schnelle Eroberungen, welche die Sage den Assyrischen Hauptgöttern Ninus, Semiramis und Sandoit (Sonnengott, bei den Griechen durch Herakles über¬ chische Meer (>) tau fräkaaea, jJ kaif tj/iäs (htkaaaa, >/ ‘Ekktjvii] fhikiioact) genannt, und dieselben Benennungen wand¬ ten auch die Römer an in ihrem Nostrum Mare, und ge¬ wöhnlicher: Mare Internum; der spät-lateinische Name M. Mediterraneum hat sich aber in den neuern Sprachen allein erhalten. Unter "Ekkijg Uoxrog verstehen die älteren Griechen (z. B. Homer) nicht allein die Meerenge, sondern auch die Propontis und den nördlichen Theil des Agäischen Meeres. Schwankend ist auch der Gebrauch der Namen Ionisches und Adriatisches Meer; bei den altern wird der erste Name (’loviog xoknng), bei den spätem der zweite oft für das Ganze gebraucht. Die übrigen Namen, welche einzelnen Theilen des Mittelmeeres von Griechen und Römern nach den Namen der benachbarten Länder gegeben wurden, bedürfen keiner Erläuterung. Im Gegensatz zum Pontos bezeichneten die ältesten Griechen mit dem (wahrscheinlich phönicischen) F’remdworte ‘Qxiavug das die Erdscheibe nach ihrer Vorstellung in ge¬ ringer Breite als Fluss umkreisende Meer. Erst bei genauerer Bekanntschaft durch die Fahrten Ionischer Schiffer kam für das westliche Weltmeer der Name des Atlantischen Oceans auf, dessen einzelne Theile später nach den anlie¬ genden Ländern als Äthiopisches, Germanisches, Suevisches Meer bezeichnet wurden. Für das östliche Weltmeer erscheint erst bei Ptol. der Name des Indischen Oceans, statt dessen bei den F’rüheren der Name ’Eqvtkp«i ov IItkayog, d. i. Rothes Meer, gebräuchlich ist, worin auch der Persische | Meerbusen (aber nicht der Arabische) einbegriffen ist. setzt) beilegt, w'urde dieses Assyrische Reich östlich bis über Baktrien, nördlich über Armenien, westlich über ganz Klein¬ asien ausgedehnt, in dessen Westküstenlündern Assyrische Dy¬ nastien (die Herakliden oder Sandoniden zu Sardes seit 1220 v. Chr. und die Troischen Könige) als Vasallenstaaten des grossen Reichs von Nineve blühten; uralte Heiligthüiner Assy¬ rischer Religion und bis jetzt in Kleinasien und Armenien erhal¬ tene Monumente ihrer Kunst bezeugen die Dauer dieser Herrschaft. <$. 1?. Ihr Verfall begann um 747 mit dem Untergang der altassyrischen Dynastie, welchem die Theilung der Haupt¬ länder des Reiches unter zwei neue Chaldaische Dynastien (Nabonassar zu Babylon, I’hul zu Nineve) und der Abfall von Lydien (Dynastie des Gyges oder der Mermnaden) und M e- d i e n folgte. Diess zweite der Arischen Hauptländer von \V. nach 0. zu verbreitete schon unter Frävartis (•PpiidpTjjj) um 650 seine Macht fiber Persien, Baktrien, Armenien und das östliche Klein¬ asien bis zum Halys, wo es mit dem Lydischen Reiche zu- sammenstiess. Daneben bleibt in Kleinasien noch Cilicien als selbständiges Reich bestehend. Die vorübergehende Erobe¬ rung ganz Westasiens durch nordische Stämme (Skythen, Salten, Kimmerier) um 640 — 600 betraf zwar auch das Me- dische Reich und kostete ihm den Besitz von Parthien und den fernen Ostprovinzen, vernichtete aber auch die letzte Kraft des Assyrer-Reichs, dessen Hauptland, das wieder unter¬ worfene Babylon, unter Nabopalassar (um 625) völlig selb¬ ständig wurde und mit Medien verbündet, gleichzeitig mit der Vertreibung der Skythen im Jahre 606 v. Chr., dem Reiche 1*