37 Rum oder Tconium mit der Hptst. Nicaea (später¬ hin Iconium), die Reiche Antiochia, Damask, Ha- leb etc., das Reich Iran oder Persien mit der Hptst. Ispahan, das den Chowaresmiern erlag, deren Herrschaft auf der Karte gelb umzogen ist. Um 1121 wurde der Atabek Zenghi in Mosul unabhängig; er, so wie sein Sohn Nureddin (1145 bis 1174) machten Eroberungen in Syrien; nach dem Tode des letztem bemächtigte sich Syriens der Ejubide Saladin, der sich 1171 nach dem Tode des fatimidischen Khalifen Aded zum Herrn Aegyp¬ tens aufgeschwungen hatte und in den Kreuzzügen eine so wichtige Rolle spielte. Seine Nachkom¬ men herrschten bis 1250, wo sie den Mamelucken weichen mussten. Die Reiche der Kreuzfahrer in ihrer grössten Ausdehnung unter Fulco (j- 1142) sind ebenfalls auf der vorliegenden Karte roth umgrenzt. Ausser¬ dem sind auf ihr noch die Kaiserthümer Nicaea und Trapezunt angegeben (vgl. JY? 75). Blatt XXVII. JY? 80. Die Reiche der Mongolen um 1294. Temudschin (geb. c. 1163), Sohn eines an den Ufern der Selenga und des Onon herrschenden und den Niutscheh zinspflichtigen Mongolen-Khans, unterwarf sich mehrere mongolische Stämme, ward 1206 in einer Versammlung der Stammobersten zum allgemeinen Oberhaupt mit dem Titel Dschin- gis-Khan erwählt, verweigerte hierauf den Niutscheh den Tribut und eroberte 5 Provinzen China’s. Mit Beute beladen wandte er sich nach Westen und zerstörte das mächtige Reich der Chowaresmier. Ein anderes Heer unter seinem Sohne Tschutschi drang im N. des kaspischen Meeres nach Europa Und vernichtete 1224 am Flusse Kalka die ver¬ einten Streitkräfte der Polowzer und südlichen Russen. Im J. 1227 starb Dschingis-Khan. Sein Reich umfasste ungefähr das, was auf der Karte mit heller Farbe umgrenzt ist. Er theilte es noch vor seinem Tode unter seine Söhne mit der Be¬ stimmung, dass Oktai Oberkhan (in Karakorum) sein sollte. Dieser setzte die Eroberungszüge fort und unterwarf Tibet und das nördliche China; Batu machte das nördl. Russland mit Ausnahme Now¬ gorods tributpflichtig und zog mordend und bren¬ nend 1241. 42 durch Polen, Schlesien (Schl, bei Wahlstadt 1241), Mähren, Ungarn, Servien und Bulgarien (vgl. Bl. XXIV. JW 67). Der Khan Hulaku in Iran eroberte und plünderte 1258 Bag¬ dad und machte dem arab. Khalifat ein Ende. Er nahm auch Syrien in Besitz und erwählte Te- bris zu seiner Residenz. Der Oberkhan Kublai (f 1294) vollendete die Eroberung China’s und baute Pecking; bei seinem Tode herrschten die Mongolen über die gewaltige Ländermasse, welche auf der Karte mit violetter Farbe umzogen ist. Sie konnte aber von den Oberkhanen nicht zu¬ sammengehalten werden (einzelne Khane wurden schon seit 1258 unabhängig) und zerfiel in folgende Theile: China unter Kublai’s Nachkommen bis 1368, Iran unter Hulaku’s Nachkommen, die sich in viele Dynastieen theilten, Dschagatai, Kapt- schack unter Batu’s Nachkommen, Turan. Das seldschuckische Reich Rum löste sich bald nach dem Einfalle der Mongolen auf. Einzelne türkische Familien gründeten unabhängige Fürsten¬ tümer, unter denen sich seit 1300 das Osman’s in Karahissar über die übrigen erhob (vgl. JVi“76). In Dschagatai wurde Timur der Lahme (Ta- merlan) 1369 auf einer Volksversammlung zum Herrscher erhoben; er unterjochte in kurzer Zeit die auf der Karte roth umzogenen Länder, starb aber schon 1405 auf einem Zuge gegen China; seine Nachfolger verloren nach und nach alle Er¬ oberungen bis auf die Bucharei und Khorasan. DieEjubiden in Ägypten u. Syrien wurden 1250 durch die Baharitisclien Mamelucken (eine aus den von den Mongolen gekauften Sklaven ge¬ bildete Leibwache) gestürzt, die sich den Rest der fränkischen Besitzungen in Palästina unterwarfen und 1382 den circassischen Mamelucken erlagen. Das christliche Königr. Armenien erhielt sich bis 1367, wo es von den Mamelucken, das Kaiserth. Trapezunt bis 1461, wo es von den osmanischen Türken erobert wurde, das Königr. Cypern bis 1489, wo es an Venedig kam. JY? 81. Vorderasien um das Jahr 1517. Der letzte Timuride Baber, durch die Usbeken vertrieben, machte 1498—1519 grosse Eroberun¬ gen in Indien und stiftete das Reich des Gross¬ mogul mit der Hptst. Delhi, das unter dem grau¬ samen Aurengzeb (1659—1707) seine höchte Macht erreichte, aber nach ihm schnell sank. Einzelne Völker (Seikhs, Mahratten) und Statthalter mach¬ ten sich unabhängig, und es entstanden viele klei¬ nere Reiche, welche nach und nach von den Eng¬ ländern erobert wurden. Die Turkomannen vom schwarzen Schöps, seit 1335 mächtig, wurden zwar von Timur be¬ siegt, erhoben sich aber nach dessen Tode wieder und eroberten Bagdad. Sie erlagen 1468 den Tur¬ komannen vom weissen Schöps unter Usun Hassan, die bis 1508 herrschten. In diesem Jahre grün¬ dete Ismael Sofi ein neues persisches Reich, musste aber 1517 die westl. Provinzen den Os- manen überlassen. Seine Nachfolger führten bald mehr, bald weniger glücklich mit den Türken und Russen Kriege. Im Jahre 1736 schwang sich Kuli Khan, früher Kameeltreiber, dann Räuber, unter dem Namen Schach Nadir auf den persischen Thron, herrschte mit Grausamkeit und entriss dem