L ALTE GESCHICHTE. A. ORIENTALISCHE VÖLKER.1 1. AEGYPTER. Aegypten2 (das von zwei Bergreihen eingeschlossene, oberhalb des Delta nur 2— 3 Meilen breite, etwa 140 Meilen lange Nilthal) zerfällt in: Ober-Aegypten (Philae, Elephantine, Theben oder I)ios- pölis, bei Homer iy.cu6unv).ot, das hundertthorige genannt, was von den Thorgebäuden der Tempel und Paläste zu verstehen ist, da die Stadt weder Mauern noch Thore hatte), Mittel-Aegypten (Memphis) und Unter-Aegypten (im Delta: Tanis, Bubastis, Naukrätis, Sa'is, westl. vom Delta Kanöpus, jetzt Abrnkir, östlich Pelusium, beide Städte an den alten Hauptmündungen des Nil). vor Chr. IMMMI. Das alte Reich der Aegypter (Unteres Nilthal), nach der ägyptischen Sage von Menes (segypt. Mena) gegründet. Hauptstadt: Memphis. Religion: Cultus personificirter Naturkräfte und symbolischer Thierdienst. In Unter- und Mittel-Aegypten Cultus des Sonnengottes Ha (mit dem Artikel Phrä), davon der Königstitel Pharaonen, d. h. Söhne der Sonne. In Memphis besondere Verehrung des Ptali, des Gottes des Lichts und der Helle; in seinem Tempel der heilige Stier Apis (segypt. Api). Daneben Verehrung der Göttinnen Ne'ith, deren Cultus in Sa'is von den Griechen als Cultus der Athene auf¬ gefasst wurde, Pacht (in Buhastis) und der Göttin von Buto (an einer Nilmündung). In Theben Cultus des Ammon (Amun), des Himmelsgottes, später mit Ba zu einer Gottheit verschmolzen. Daneben in Ober-Aegypten Verehrung der Götter Mentu (aufgehende Sonne), Atmu (untergehende 1 Vgl. Duncker, Geschichte des Alterthums I, 3te verb. Auflage. 2 Siehe Kiepert, Atlas antiquus, Tab. II.