Der Norden und Osten. 287 8. DER NORDEN UND OSTEN. Die schon seit Erwählung eines Oldenburgers zum Unionskönig (1448) Seitens der Schweden gelockerte Union der drei skandinavi¬ schen Reiche wird in Folge der Grausamkeiten Christians II. voll¬ ständig aufgelöst. Stockholmer Blutbad (1520). Aufstand der Da- lekarlier unter Führung von Gustav Wasa, welcher die Dänen be¬ siegt, erst Reichsverweser, und dann 1523 König wird. 1523-1654. Haus Wasa in Schweden. Unter Gustav I. Wasa (1523—1560) Einführung der Reformation. Der Thron erblich. Auf Gustav I. folgt sein ältester Sohn Erich XIV. (wahn¬ sinnig, abgesetzt, ermordet), auf diesen der zweite Sohn Johann III. Dessen Sohn Siegmund katholisch und König von Polen, wird des¬ halb verdrängt von seinem Oheim, Karl IX., dem jüngsten Sohne Gustavs I. Karls Sohn 1611—1632. Gustav II. Adolf führt glückliche Kriege mit Polen und Russland. Sein Auftreten und Tod in Deutschland siehe Seite 271. Ihm folgt seine Tochter 1632—1654. Christine, gelehrt und ohne Lust für die Regierungs¬ geschäfte. Sie dankt 1654 ab zu Gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken (Sohn einer Schwester Gustav Adolfs). Christine wird katholisch, stirbt in Rom 1689. Dänemark und Norwegen bleiben vereinigt. Schon unter Chri¬ stian II. dringt die Reformation in Dänemark ein. Christian von seinem Oheim, dem Herzog von Schleswig-Holstein, verdrängt, der als Friedrich I. den dänischen Thron besteigt und die Reformation vollständig einführt. Christians IV. Theilnahme am dreissigjährigen Kriege s. Seite 269. Nach einem Kriege mit Schweden (1643 — 1645) muss Christian im Frieden von Brömsebro die Inseln Gothland und Oesel abtreten. Polen gewinnt unter den Jagellonen (1386—1572) seine grösste Ausdehnung (Ostsee, Karpathen, Schwarzes Meer), doch schon in dieser Zeit entwickelt sich in den Privilegien des zahlreichen Adels der Keim des Verfalls. Polen Wahlreich von 1572—1791. Einfüh¬ rung des liberum veto. Wahlkönige: Heinrich von Anjou (s. S. 277). Stephan Bathöry von Siebenbürgen, dann 3 Könige aus dem Hause Wasa: Siegmund III., Wladislaw IV., Johann Casimir,