Sechster Zeitraum. Alexander bis Christus. rrz 4. Vey den zum Müßiggänge sehr geneigten 3. ^ W. Athenieusern, bey den üppigen Lorinthiern undSyracusaneru, blühten alle feinereRün- Einfluß ste mehr als irgendwo. Daraus aber folgt nicht, nen Mn- daß die Wollüste und die Trägheit durch diese sie auf die Künste unterstützt werden. Wohl aber sieht man daraus, daß dieselben oft zu einem bloßen Zeitvertreibe und vorübergehenden Vergnügen, gemißbraucht werden; an Statt daß sie vor¬ nehmlich den Geschmack, das heißt die Em¬ pfindung des wahren, Guten und Schönen, anbauen, und also Veförderinnen der anständigen Sitten und der Tugend selbst seyn sollten. So kamen auch be^ den Rö¬ mern diese Künste nicht eher in Aufnahme, als da ihre Sitten bereits verdorben waren. Allein dieses Verderben war mit fremden Schätzen bey ihnen eingedrungen; und'ihre großen Künstler, besonders die Dichter, verstanden es ungernein wohl, wie ihre Kunst zu weit höhern Absichten, als zur Belustigung der Müßiggänger, angei- wandt werden müsse. 5 > Griechen und Römer haben so viele Warum vortreffliche Gelehrte und Schriftsteller gehabt, denen die neuern sehr selten gleich kom- Römer s» men, 4 Sind etwan die Künste des Witzes und der Einbil¬ dungskraft, als Dichtkunst, Malerei), und andere mehr, bloß Beschäftigungen müßiger und wollüstiger Men¬ schen? Welches ist der edle Gebrauch, den man von denselben machen muß? — Bey welchen Völkern sieht man Beyspiele von diesem Gebrauche, und auch vom Mißbrauche derselben? 5. Aus welchen Ursachen ist wohl der Ueberfluß hersiileiten, den Rom und Griechenland an großen Gelehrten und Schrrftstellem hatte?— Machten bey diesen Völkern die Gelehrten einen Stand aus, auf den dieMrstmund Vor-