83 § 116. Wichtig wurden die Einwanderungen, und zwar vor allen durch ihren Einfluß auf die Kultur die § 51 erwähnten griechischenKolonien, welche meist die vorgefixndnen Ein¬ wohner zu Leibeignen machten und bald mit den Etruscern und Karthagern in einen erbitterten Kampf um die Seehersclxaft ge¬ rieten (Niederlage der auf Corsica angesiedelten Phokäer; See¬ sieg des Tyrannen Hie ron von Syrakus bei Cumä 474). Von den über die Donauländer, das heutige Frankreich, Eng¬ land und Irland und einen Teil Spaniens verbreiteten zahlreichen Stämmen der Kelten oder Gallier giengen nach 600 v. Ch. leb¬ hafte und vieles vernichtende Wanderungen nach dem SO. aus. Solche kamen nach der bezeichneten Zeit in einzelnen auf einan¬ der folgenden Zügen über die Alpen und siedelten sich zuerst, die Etruscer verdrängend, nördl. vom Po an, die Taurin er (Augusta Taurinorum = Turin), Insubrer (Mediolanum = Mai¬ land), Cenomanen, Salluvier, Läver, Libicer, Ueber den Po drangen um 400 die Boi er und Lingonen, noch weiter bis in Um¬ brien hinein die Senonen. Mischvölker sind l) die Campaner, welche, nachdem die Samniten die südlichen etruscischen Niederlaßungen (240 Ca- pua) erobert hatten, entstanden, und 2) die Bruttier, durch die Vereinigung von Leibeignen der Griechen undLucaner (bilingües), welche sich seit 356 frei machten, gebildet. Erste Hauptperiode der römischen Geschichte. , Rom unter Königen 753 — 509. §117- Die Gründungssage. Romulus und Remus, Söhne der Rea Silvia (Tochter des Königs Numitor von Alba, welche des Vaters Verdränger, Amulius, gezwungen hatte Ve¬ stalin zu werden) und des Kriegsgottes Mars, in dem Tiber aus¬ gesetzt, aber gerettet, durch eine Wölfin ernährt und von dem Hirten F au st ul us und seiner Gattin Acca Larentia aufgezo¬ gen, setzen ihren Großvater wieder auf den Thron und erhalten » die Erlaubnis eine Stadt zu gründen. Durch die Auspicien wird Romulus die Ehre der Stadt dem Ursprung zu geben zxx Teil. Remus wird von ihm erschlagen. ' Romulus 753—716 gerät durch den Raub der Weiber (Consualien) in Kriege mit den Nachbarn und besiegt tapfer und glücklich Gänina, Antemnä und Crustumerium; aber der Krieg gegen die S ab in er von Cures unter Titus Tatius wird nur durch die Vermittlung der Weiber mit dem Vertrage geendet, daß die Völker sich in éinen Staat unter gemeinschaftlicher Regierung der beiden Könige vereinten. Nachdem jedoch Titus Tatius zu Laurentum ermordet worden war, regierte Romulus allein, besiegte Fidenä und Veji, verschwand bei einem Gewitter und ward als 6*