154 Schweden. fe sich sogleich zur lutherischen Religion und'ward zu Stockholm gekrönet. Der Reichörath Horn, wel- cher alö damaliger Landmarschall zur Erwählung des Königs Friedrich das meiste beygetragen hatte, nahm hierauf seine Stelle als Kanzleypräsident wie- der ein, weil er dieselbe kurz zuvor nur aus Mißver¬ gnügen ausgegeben hatte. Außer Rußland waren bereis alle Feinde des Königreichs Schweden befriediget, und nun schloß der neue König endlich auch 1721 zu Nystadt mit Rußland Friede, wodurch dem russischen Kaiser an¬ sehnliche Provinzen, z. B. Liestand, Ingermanland, Karelien, die Insel Oestl u. s. w. abgetreten wur¬ den. Von dieser Zeit an beschäftigte man sich in Schweden ernstlich, die neue Regierungsform zu be¬ festigen, und die Staatswirthschaft des Reichs voll- kommner zu machen. Der Bauernstand bestand darauf, die Wiederherstellung der Regierungsform, so wie sie zu den Zeiteil der alten schwedischen Köni¬ ge gewesen war, einzuführen. Auch hatte der Adel sei¬ ne Privilegien auf neue bestätiget erhalten; ingleichen wurden der Geistlichkeit ihre Rechte zugestanden, und alles gewann den Anschein einer erwünschten Ruhe und Sicherheit, als schon im Jahr 1726 auf dem Reichstag die versammelten Stände zwey Partheyen ausmachten, die sich auch seitdem, wiewohl unter verschiedenen Gestalten, erhalten haben. Diese Par¬ theyen bestunden theils aus Freunden des verstorbe¬ nen Königs aus dem Hause Holstein, und aus de¬ nen, die.daö französische Interesse in Schweden be- förderten, woher die beyden Benennungen von -Hu¬ re oder alte Parkhey, und Mützen oder neue Par. they entstand , woraus wenigstens durch wechselsei¬ tige Uneinigkeit nie die gewünschte Ruhe zu Stau- be kan:. Mitten