l6 Aegypten. Baumwolle, Getraide, Reis, MuSkus u. s. w. Von Münzsorten hat man Medinen, deren eine drey tür¬ kische Asper macht, Fendukii, Genzerli und Mah- bub sind Goldmünzen, davon die erste hundert und sechsundvierzig, die beyden letztem hundert und zehn Medinen am Werth sind. Außerdem gelten auch die größer» europäischen Münzsorten in Aegypten. Gelehrsam- Wer nur irgend einige Kenntniß hat, wird wist keirundKun. ^ wie sehr das alte Aegypten wegen seiner Gelehr. samkeit berühmt war, und wie gern noch sehr viele Gelehrte die Ausbreitung aller Wissenschaften und Künste von dort herleiten möchten. Den gemeinen Begriffen nach sieht man Aegypten für das Land an, in welchem jeder Zweig der Gelehrsamkeit auf das sorgsamste gepflegt, wo sogar der reine Deismus in den Mysterien oder geheimnißvollen Logen der Prie¬ ster (die doch alle Gründe hatten, die Verbreitung des Deismus zu verhüten) gelehrt ward, und wo end¬ lich alle Weisen Griechenlands ihre von uns mit Recht noch bewunderte Weisheit schöpften. So allgemein aber auch bisher diese Meinungen angenommen ge¬ wesen, so findet sich doch bey näherer Prüfung, daß die alten Aegyptier bey weitem nicht fo gelehrt wa¬ ren, als ihre Lobredner vorgeben. Die Hieroglyphen oder die Bilderschrift, welche man auf den Obelisken und andern Ueberbleibseln des alten Aegyptens erbli¬ cket, werden gewöhnlich für eine Hülle erhabener Wahr¬ heiten gehalten, allein ein guter Theil stellt, wie der Augenschein lehret, nichts als Begebenheiten aus der Landeögeschichte vor, und die übrigen mögen, wie we¬ nigstens ein scharfsinniger Schriftsteller*) gewiß nicht mit *) Der Verfasser des Buchs: Ueber den Diensk dev Fetischen Götter, welches 1786. in einer teutschen Übersetzung erschienen ist.