Guinea 533 mit musikalischen Instrumenten aus. Vor dem Hau- fe des zu Besuchenden steigt er einige Schritte ab, und geht bis an die erste Lhüre, wo ihn die Bedien¬ ten erwarten. Hier laßt er die Musik aufhören, und wirft sich mit seinem ganzen Gefolge zur Erde, wel¬ ches die Hausgenossen, die ihn erwarten, ebenfalls thun, und nach vielen Komplimenten, wer zuerst auf¬ stehen soll, geht er in den ersten Hof, und von da in den Besuchsaal, wo der Herr des Hauses, ohne eine Bewegung zu machen, seines Besuches erwartet. Die Ceremonien des Niederkniens, Erdeküssens und Han- dekiatschens werden hier abermals wiederholt, bis der Herr des Hauses den Gast niederzusißen nöthigt. Nach einem kurzen Gespräch wird Getränke gebracht, weiches ein Zeichen zum Fortgehen ist, wie bev den Türken Koffee und Raucherwerk. Hierauf folgen wieder dleselben Ceremonien, wie bey der Ankunft; der Gast wird bis an die Thüre begleitet, wo ihn die Bedienten in seinen Hamack zu steigen bitten, welches er so lange ablehnt, bis sie ihn auf den Knien dazu antreiben. Die Europäer und Vornehmen werden in Hänge¬ matten oder Hamacks auf den Köpfen der Sklaven ge¬ tragen. Die schönsten Hamacks werden von Baum¬ wolle gemacht, und aus Brasilien gebracht; einige sind so dicht gearbeitet, als ein Stück Zeug, andre sind so offen, als ein Netzwerk. Die gewöhnliche Lan¬ ge ist sieben, die Breite zehn, zwölf bis vierzehn Fuß. Jedes Ende hat fünfzig bis sechszig Knoten, an welchen kleine Stricke von Seide und Baumwolle hangen, deren jeder drey Fuß lang ist. Alle diese Bänder von jedem Ende zusammen, machen einen Ring, wodurch ein Strick geht, der an dem Ende eines Bambusrohrs von fünfzehn bis sechszehn Fuß lang befestigt ist, an dessen andern Ende das andre i l 3 Ende