Amazonenland. 156 sen dienten. Auch an Golde ist kein Mangel, aber weil die Indianer die Begierde der Portugiesen nach diesem Metalle gar bald merkten, so verbargen sie die Platten sorgfältig, die sie in ihren Ohren trugen. Die Nachrichten in hiesiger Gegend sind, wegen der großen Schwierigkeit mit ihrer Sprache, sehr schwer zu erhalten; der Sage nach soll, wenn man einen Fluß, Namens Purupail, der sich hier mit dem Ama¬ zonenstuß vereiniget, hinauf fahrt, man all einen Ort kommen, wo man die Canote verlaßt, und zu Lande einen Weg von drey Tagereisen machen kann, wo man wieder Zwey Flüsse hinter eit,ander findet, wo¬ von der zweyte seine Quelle an dem Fuße eines Ber¬ ges habe, wo die Einwohner eine lingeheuere Menge Goldes sammelten. Diese Völker führen auch hier¬ von den Namen )?uma Guarier, welches so viel als Metallzicher heißt, und die Portugiesen beobach¬ teten in der That, daß man in dem ganzen Lande ihre eiserne Werkzeuge Puma nannte, welches der allgemeine Name aller Metalle ist. Der Weg aber, der zu diesen Bergwerken führet, ist außerordentlich beschwerlich, lind schreckt gewiß jeden ab, dessen Be¬ gierde nach Gold ihn hieher treiben sollte. Den Cu- ruzicariern gegen über, das ist, an der andern Seite des Flusses, stehet man ein sehr staches, mit Flüssen durchschnittenes Land, welche große Seen und eine Menge Inseln rnachen, und alle diese Gewässer stür¬ zen sich in den Rio Negro; in den achtzig Meilen hingegen, welche die Curuzicarier einnehmcn, ist das Land erhaben. Vierzehn Meilen tiefer findet man einen kürzer» Weg zu den oben angezeigten Bergwerken. Dieß ist die Mündung des Flusses, welcher von der Nord- feite kommt, und dessen Lage im drittehalben Grade der Höhe ist, wie die Lage eines Fleckens, der ihm säst