640 Europa. 16. Das Großfürstenthum Siebenbürgen/ seit dem Jahre 1765. zu einem Großfürstenthum erho¬ ben, (s. 2. Th. L). 2^5.) gehört dem Kaiser Joseph II. Es ist von allen Seiten mit Gebürgen umgeben, auch im Innern sehr gebürgig und waldigt. In den Gebür¬ gen zwischen Czaroneszek und Cschik ist ein merkwürdiger Berg, Budoesch (Büdöshegy), ein von innen brennender Vulcan, welcher von andern Bergen von allen Seiten durch Thalec abge¬ sondert ist. Von unten ist er mit Waldung bewachsen und ziemlich steil; in der Mitte findet man Grasfeld, weiter an der obersten Höhe Gras und Baume bis auf den höchsten Gipfel des ganzen Berges. Auf der Nordostseite ist eine Felscnhöle, 2 Klaftern hoch, aus welcher sich gleich neben der Oeffmmg ein besondrer schmaler gekrümmter Gang ziehet, wo ein Mensch halb gebückt bis auf 5 Schritte hineingehen kann. Ein anderer Gang hat an den Seitenwänden fast unmerkbare Ritzen, durch welche Schwefel, bald mehr, bald weniger ausfiamnit. Wenn inan auch nur an der Oeffnung steht, so empfindet man schon an den untern Theilen des Leibes bis über die Hüften eine ziem¬ liche Wärme, welche im Innern, wie man vermuthen kann, noch stärker wird, das mindeste Athemschöpfen durch die Nase oder durch den Mund schlägt den Menschen zu Boden, wo die subti¬ len feurigen Theile und der Schwefeldampf ungleich stärker als in der Höhe ist. Die Vögel, welche über der Dampfhöle vor¬ über fliegen, fallen todt zur Erde. Auf den andern Seiten des Berges sieht man noch mehrere Oeffnnngen, welche der vorher beschriebenen völlig gleichkvmmen. Gegen den Fuß des Berges findet man an einigen Orten Schwefelerde. Wenn 3 Schuh tief gegraben wird, so bricht die Hitze und der Ge¬ stank durch die eröffneten Dunstlöcher so stark hervor, daß das weitere Graben unterbleiben muß. Auf der westlichen Seite ist ein Schwefelbad, welches, ohnerachtet es sehr kalt ist, den¬ noch allenthalben und besonders an den 2 Hauptquellen i Schuh hoch aufwallt und gleichsam siedet. Auf den Seiten dieses Berges sind auf 15 Sauerbrunnen.