$20 Europa. den zwischen dem Gebnrge sind kalt und unfruchtbar; die anS Meer angränzenden Länder sind desto fruchtbarer, und haben au allen Lebensmitteln einen Ueberfluß; vornehmlich wird der Reisbau stark getrieben. Es enthalt 2 Sandschakschaften (oder Landschaften, denen ein Sandschak versteht,) 1) die IsVtZl- sehe, 2) die 2xrrkcrklestsche, und die dritte vonGaUrpoli wtrd von einigen znRomanien, von andern zum pafclpaltt des Archlpeiagus gerechnet. Zur Wizifchen Sandfchakschaft gehört Stam- bul oder Aonstaurmopel, (si 2. Th. S. 227.) die Hauptstadt des ganzen Reichs und kaiserliche Residenz. Der Anblick der Stadt ist sehr angenehm. Sie steht auf 7 Hügeln, deren ungleiche Höben sie noch einmal so groß vorstellen als sie ist, indem sie eine angenehme Mischung von Gärten, Fichten, Cypressen, Pallästen, Moscheen und öffentlichen Gebäuden ver¬ ursachen. Die Strassen sind größtentheils enge. Die Stadt selbst ist mit einer alten Mauer umgeben. Die Vorstädte s)e- t<X, Tophana und Ga lata, welche größtentheils von Chri¬ sten , und vornehmlich von europäischen Kaufleuten bewohnt sind, werden durch die See von Konstantinopel getrennt. In pctrt haben alle Europäische Gesandten ihre Wohnungen. Anssec dem Cisternenwasser ist in Konstantinopel kein anderes Wasser, «lS was durch 3 Wasserleitungen hingebracht wird. Daher entsteht auch oft bey trocknen Sommertagen ein grosser Wasser¬ mangel. Unter den Gebäuden merken wir i) das Serail, den Pallast des Sultans. Em unregelmäßiges Gebäude, von ungeheurem Umfange, das mit den Gärten allein schon eine mäßige Stadt ansmacht, und den ersten von den 7 Hügeln be¬ greift, auf welchen Konstantinopel angelegt ist. Nach einigen Jlachcichten wohnen 10000 Personen darinnen, von denen die Marstallsbediente und Wachen einen grossen Theil ausmachen. Das Gebäude liegt an der Spitze, wo sich der See von Mar¬ mors und der Kanal der ffissen Wasser vereinigt. Die Gärten dsbey fchliessen einen grossen Bezirk Landes ein, und sind voll hoher Cypressen. Das Ganze ist mit einer hohen Mauer aussen von der Seeseite umgeben, auf welcher, nach dem Kanal, zu, viele Kanonen stehen, welche bey den Spazierfahrten des Kai¬ sers und bey öffentlichen Frendensbezeugnngen abgcfeuert wer¬ den. Die Gebäude sind alle massiv, und oben mit vergoldeten Spitzen und Thürmen besetzt. Es enthält z Höfe. Im ersten