58 Hierauf starb er am 21sten Mai 1564, noch nicht volle 50 Jah¬ re alt. Seine Lehre, der Calvinismns, breitete stch namentlich über Frankreich, sowie auch über die Schweiz, Deutschland, Ungarn und England aus. Die Calvinisten machen eine besondere Partei in der reformirten Kirche aus, als Gegensatz von den Zwing- lianern. Reichstag zu Speier. — Protestanten. 1529. Bei der geistigen Regung und Bewegung, welche für Rom im¬ mer bedrohlicher wurde, drang der Papst in Kaiser Karl V., die Ketzer mit Gewalt auszurotten. Schon im Jahre 1525 waren viele katholische Fürsten in Dessau zu einem Bündniste wider die Anhänger Luther's zusammengetreten. Der tapfere Landgraf Phi¬ lipp von Hessen aber brachte im nächstfolgenden Jahre (1526) zu Torgau ein Gegenbündniß zu Stande, an welchem auch die Herzoge von Braunschweig und Lüneburg, von Mecklenburg, der neue Herzog Alb recht von Preußen, die Kurfürsten von Trier und von der Pfalz, die Fürsten von Anhalt, die Grafen von Mansfeld und die Stadt Magdeburg Antheil nahmen. Häupter dieses Bundes waren der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Auf dem Reichstage zu Speier (1529), den der Kaiser aus¬ geschrieben hatte, wurde von den katholischen Fürsten beschlossen, „ein früherer (1526) in Speier gefaßter Beschluß solle aufgehoben sein, die Katholiken könnten ihre Religion nicht ändern; wo Lu- ther's Lehre noch nicht sei, könne sie auch nicht eingeführt werden; wo sie aber sei, solle man es damit nicht weit'r treiben." Gegen diesen Beschluß legten die evangelischen Stände den 19ten April eine Gegenerklärung, Protestation, ein. Daher erhielten sie den Namen Protestanten.*) In dieser Erklärung heißt es: *) Dieser Name wurde erst im Jahre 1541 üblich. Anfänglich führten ihn bloß die Anhänger der evangelisch-lutherischen Kirche, durch den westphälischen Friedensschluß (1648) wurden aber auch die Reformirten unter diesem Namen mitbegriffen.