348 stände iu B ad en betheiligte, gewaltsam aufgelöst. Seitdem trat der Bundestag wieder zusammen, und die hochgeschwellten Wogen der Aufregung wurden in das alte Bett der Ordnung wieder zu¬ rückgeführt. Deutschlands Zukunft ist heute noch in Dunkel gehüllt; denn sie hängt nicht allein von Deutschland selber ab, sondern auch von den Zuständen und den Ereignisien in unfern größern Nachbarlän¬ dern. Nach Louis Philipp's Sturze wurde Frankreich in eine große Republik verwandelt, und Louis Napoleon, ein Verwandter des ehemaligen Kaisers, zu ihrem ersten Präsidenten erwählt. Durch seine außerordentliche Klugheit hat es dieser Mann so weit gebracht, daß er jetzt, als Kaiser von Frankreich, den grö߬ ten Einfluß auf Europa ausübt. An Deutschlands Einigung mag er Wohlgefallen zwar nicht finden; doch ist Preußen in der neuesten Zeit so mächtig geworden, daß er dieselbe wohl nicht zu hindern vermag, wahrscheinlich auch für seine Dynastie es rathsam erachtet, ruhig zu sitzen. Eine sehr große Wohlthat für die Völ¬ ker wäre es überhaupt, wenn die Fürsten aufhörten, sich vor einander zu fürchten und Eroberun g sg elüsten Valet sagten. Deutschland muß und soll einig sein, muß und soll einig wer¬ den. Der Staat aber, welcher berufen ist an seine Spitze zu treten, kann kein anderer sein, als Preußen, und die deutschen Regierungen würden wohlgethan und großes Unglück verhütet ha¬ ben, wenn sie sich alle willig Preußen angeschlosieu hätten. Die Furcht, daß Deutschland preußisch werden solle, durften sie nicht haben; vielmehr will Preußen deutsch sein und dann ist uns geholfen. Selten hat auch in der Weltgeschichte der Finger der Vorsehung sich so deutlich gezeigt, wie in diesen Tagen darin, daß Preußen den Beruf hat, an die Spitze Deutschlands zu treten, und jeder Versuch, dieser Fügung sich zu widersetzen, wird zerschellen, mag er von Fürsten oder von Völkern ausgehen. Bis zum Tode Friedrich Wilhclm's IV. Die welterschütternden Ereignisse des Jahres 1848 hatten die