.8 steinfeger, und da besehen wir i) den Schornsteinfeger selbst, 2) den Nauchfang, den er feget, und 3) die Besen, womit er feget." Erntefest. Eine vierfache geistliche Ernte, nämlich, i) eine geistliche Heu-, 2) Korn-, 3) Obst- und 4) Wein-Ernte." Neunzehnter Trinitatiss. „Die gläubige Seele als eine mit güldenen Spangen gezierte Königstochter, und hier untersuchen wir 1) die gläubige Königstochter selber, worauf wir dann 2) ihre güldenen Spangen beschauen." I u st i z p f l e g e. Ein ganz vorzüglich geschwinder Gang zeichnet die ältesten Eriminal-Untersuchungen auffallend aus. .Binnen acht Tagen, wenn die That eingestanden war, ward das Strafurtheil abge¬ geben. Jedoch findet sich in den Archiven hin und wieder eine Beschwerde des Landesfiscals, daß man unmöglich die Aetzungs- kosten für den sogar wochenlang schon fitzenden Jnquifiten bestreiten könne. In sächsischen Annalen findet sich, daß derNath zu Bütt¬ stedt im Großherzogthum Weimar im Jahre 1720 folgendes Verfahren befolgte: „Am ersten Montage in der Fasten hat Elans Antonius einen andern Bürger, Heinz Kirchnern, des Abends im Nathskeller, da sie beide an der Zeche gesessen, als derselbe cingeschlafen war, mit einem Brodmesscr durch den Hals gestochen, daß er ohne Laut zur Erde gefallen und todt blieben ist. Der Tbäter ist sofort in Verwahrung genommen und ihm noch selbigen Abend, nachdem der Nath über ihn drei Hals- gerichte aufeinander gehalten, bei angezündeten Strohwischen durch des entleibten Schwcrtmacher, Hans Kirchnern, das Haupt abgeschlagen. — Als der Herzog von Weimar diese geschwinde Ez'ccution vernommen, hat er den-Nath nach Noßla fordern lassen, und da sich die Abgeordneten auf ihre Privilegien